Zum Pflanzenprofil:

https://www.naturadb.de/pflanzen/rumex-acetosa/?thema=67

Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Super Insekten-pflanze

Wiesen-SauerampferGroßer Sauerampfer

Rumex acetosa

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Einheimisches, weit verbreitetes Knöterichgewächs
  • Bis zu einem Meter hoch, mit grundständiger Blattrosette und rötlich überlaufenen Stängeln
  • Blätter grasgrün und pfeilförmig, lang gestielt
  • Kleine rote Blüten, männliche und weibliche auf unterschiedlichen Pflanzen
  • Schwarzglänzende Nussfrüchte von drei Klappen umgeben
  • Vermehrung mit Aussaat oder vegetativ mit Wurzelsprossen
  • Braucht einen lockeren und nährstoffreichen, feuchten Boden
  • Alte Heilpflanze zum Appetit anregen und Blutreinigen
  • Junge Blätter ähnlich wie Spinat als Gemüse essbar
  • In größeren Mengen Auslöser von Durchfällen und Nierensteinen
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: nährstoffarmer bis nährstoffreicher Boden
PH-Wert: sauer

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: aufrecht, horstig
Höhe: 40 - 80 cm
Breite: 35 - 40 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Pfahlwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: rot
Blühzeit:
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Blütenform: rispenförmig

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: pfeilförmig, ganzrandig, glatt
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): sehr häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Raupen: 98 (davon 11 spezialisiert)
Käfer: 3
Pollenwert: 2/4 - mäßig

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter
Verwendung: Salat
Aussaat:
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Pflanzen je ㎡: 3
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Nelkenartige
Familie: Knöterichgewächse
Gattung: Ampfer

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Wiesen-Sauerampfer?

Wiesen-Sauerampfer oder Großer Sauerampfer (Rumex acetosa) findet sich verbreitet auf nährstoffreichen wie mageren Weiden und Wiesen ebenso wie auf Wegen und an Ufern von Flüssen und Bächen. Als Heilpflanze und Gemüse hat er eine lange Tradition, die in den letzten Jahren wieder verstärkt Beachtung findet. Ursprünglich in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet wurde er mittlerweile weltweit verschleppt und wächst auch auf dem amerikanischen Kontinent und vielen Inseln.

Bei dem Vertreter aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die mit ihren Blütenständen eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht und im Winter oft grün bleibt. Die kräftige Pfahlwurzel reicht bis zu eineinhalb Meter in die Tiefe und produziert reichlich Ableger. Seine grundnahen Blätter bilden eine Halbrosette; sie sind 7-15 Zentimeter lang, dicklich, grasgrün, länglich-elliptisch bis pfeilförmig mit abwärts gerichteten Spitzen im unteren Anteil. Ihre Länge beträgt das 2-5-fache der Breite, und sie weisen einen langen Stiel auf. Dagegen sind die oberen Blätter sitzend und umfassen den geriffelten und oft rötlich überlaufenen Stängel mit kleinen „Öhrchen“. Charakteristisch für den Blattgrund sind die zu einer Tute, einer tütenartigen Blattscheide verwachsenen Nebenblätter. Sie sind hier gezähnt oder fransig geschlitzt.

Der Wiesen-Sauerampfer ist zweihäusig und bildet wahlweise männliche oder weibliche Blüten. Die Blütenstände entspringen den Blattachseln der mäßig verzweigten, aufrechten Stängel; es handelt sich dabei um Scheinrispen, in denen kleine Wickel als Teilblütenstände stehen. Seine winzigen Blüten haben eine rote Farbe und weisen eine Blütenhülle aus drei inneren und drei äußeren, gleich gestalteten Perigonblättern auf. Bei den männlichen Blüten sind sie weit geöffnet und haben rote Ränder. Die weiblichen Blüten zeichnen sich durch tiefrote Narben aus; zudem wachsen hier die drei inneren Tepalen nach der Bestäubung weiter und bedecken als Klappen oder Valven die in der Reife 1,8-2,2 Millimeter langen schwarzbraun glänzenden dreikantigen Nussfrüchte. Der innere Teil dieser Hülle bildet bei mindestens einer der 3-4 Millimeter großen Valven eine kleine knorpelige, innen hohle Schwiele; die Ränder sind bei dieser Art stets glattrandig; dagegen sind die äußeren Hüllblätter an der Frucht zurückgeschlagen.

Wiesen-Sauerampfer im Garten

Quelle: Joanna Boisse, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Standort

Wiesen-Sauerampfer mag es gerne frisch bis feucht; der Boden darf nährstoffarm sein, aber auf fruchtbarer Erde wächst er wesentlich besser – in der Botanik gilt er nicht von ungefähr als Stickstoffzeiger. Zu viel Phosphor ist ihm hingegen unzuträglich. Der Lehm- oder Tonboden sollte humos, tiefgründig und locker sein und einen mild bis mäßig sauren pH-Wert aufweisen. Er liebt viel Sonne. Als einheimische Pflanzen ist er in unseren Breiten vollkommen frosthart.

Schnitt

Schneiden heißt beim Wiesen-Sauerampfer in der Regel ernten. Dazu sollte man nur junge zarte Blätter vor oder zu Beginn der Blütezeit verwenden, mit zunehmendem Alter werden sie unbekömmlich, und welche mit den häufig auftretenden Rostflecken sind ohnehin praktisch ungenießbar. Gegebenenfalls musst Du ihn zudem in seinem Ausbreitungsdrang begrenzen, denn ansonsten macht er sich schneller in Deinem Garten breit als Dir lieb ist.

Vermehrung

Die Vermehrung mit Samen ist einfach – er bleibt jahrelang keimfähig und bildet schnell neue Pflanzen. Du kannst also ohne weiteres in der freien Wildbahn reife Nüsschen ernten und ab März direkt im Garten aussäen, wenn Du keinen „fertigen“ Wiesen-Sauerampfer kaufen möchtest. Es handelt sich dabei um Lichtkeimer, die Du nur leicht auf das Substrat andrücken, aber niemals tief einbuddeln solltest. Einmal angesiedelt sorgt er fleißig für Selbstaussaat und vermehrt sich zudem mit seinen reichlich gebildeten Wurzelsprossen.

Verwendung

Der Wiesen-Sauerampfer ist in naturnahen Wiesen ein willkommenes Raupenfutter für viele Schmetterlinge. Ansonsten kann man einige Exemplare auch im Kräuterbeet oder Gemüsegarten halten und in der Küche verwenden.

Schädlinge

Der weit verbreitete Wiesen-Sauerampfer ist ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme von Wiesen und Weiden, an dem nicht nur Insekten, sondern auch zahlreiche Pilze Gefallen finden. Zu den Hauptschädlingen gehören vor allem Rostpilze aus den Gattungen Puccinia und Uromyces, die auf den Blätter unschöne Flecken hinterlassen. Blattläuse sind ständige Gäste, und frischen Sauerampfer lieben auch Schneckenheiß und innig.

Ökologie

Insekten braucht der Wiesen-Sauerampfer nicht für seine Bestäubung, denn das erledigt bereits der Wind. Dummerweise kann der vom Wind davongetragene Pollen bei empfindlichen Personen Heuschnupfen auslösen; glücklicherweise ist er nur wenig allergen und dank der langen Blütezeit zwischen Mai und August nur in vergleichsweise geringen Mengen in der Luft, ganz anders als bei Hasel oder Gräsern.

Sage und schreibe 31 Schmetterlingen dient das Kraut des Wiesen-Sauerampfers als Raupenfutter. Dazu gehören neben vielen Nachtfaltern auch einige auffällige Tagfalter wie Streifenbär (Spiris striata) sowie zahlreiche Bläulinge aus der Gattung Lycaena, darunter Dukatenfalter (Lycaena virgaureae), Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus), Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) und Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) oder Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe). Etliche davon sind auf den Großen und Kleinen Sauerampfer als Nahrungspflanzen angewiesen.

Die Verbreitung der Samen erfolgt nicht zuletzt dank der schützenden Valven, die die Nussfrüchte umhüllen. Sie werden nicht nur vom Wind davongeweht, sie sind zudem schwimmfähig und warten geduldig auf den nächsten Regenschauer. Ansonsten können sie auch im Fell oder an Pfoten, Hufen und Füßen haften bleiben und so das Weite suchen.

Wissenswertes

Klein und groß und nicht dasselbe

Auch wenn der lateinische Name so ähnlich klingt: Rumex acetosella ist nicht das Gleiche wie Rumex acetosa. Die Verkleinerungsform von Großer Sauerampfer bezeichnet folgerichtig Kleiner Sauerampfer oder Zwerg-Sauerampfer, eine nahe verwandte Art, die sich vom großen Bruder außer in der Höhe vor allem durch charakteristisch spießförmige statt pfeilförmige Blätter unterscheidet.

Wiesen-Sauerampfer als Weideunkraut: Vorsicht giftig

Bauern dürften öfters über den vermaledeiten Wiesen-Sauerampfer schimpfen, denn auf Grünland zur Futtergewinnung breitet er sich rasend schnell zwischen den eigentlich erwünschten Gräsern aus. Kein Wunder, denn die Nussfrüchte sind praktisch unkaputtbar und bleiben nicht nur jahrelang keimfähig, sie überstehen sogar die vielen anderen Samen äußerst unzuträgliche Düngung mit Gülle.

Hat er sich erst einmal eingeschlichen wird man ihn kaum noch los, denn selbst nach dem Jäten können kleine Fitzel der langen Speicherwurzeln neue Pflanzen austreiben. Er trocknet nur schlecht und verdirbt in großen Mengen Heu und Silage; zudem mögen Kühe und anderes Weidevieh die sauren Blätter nicht besonders. Auf Pferdekoppeln und Rinderweiden sieht man oft nur noch Meerrettich und Sauerampfer stehen, während das Gras rundherum säuberlich abgefressen ist. Nicht von ungefähr: Für viele Tiere sind größere Mengen giftig, insbesondere für Schafe.

Sauerampfer als Wildgemüse: International gefragt

Der Mensch verspeist den Sauerampfer seit jeher als Wildgemüse. Meistens wird er dafür ähnlich wie Spinat gekocht oder mit diesem gemischt. Die alten Römer und Griechen bereiteten daraus eine Suppe, die beim Verdauen fettreicher Speisen hilfreich sein sollte. Ampfersuppe ist heute ein typisch belgisches Gericht, und in Ungarn isst man ihn traditionell wie bei uns Spinat zusammen mit Pellkartoffeln und Spiegelei. In Osteuropa wird er in sauren Suppen gekocht, wie grünem Borschtsch oder der armenischen Aveluk-Suppe mit Linsen, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Koriander. In Nigeria macht man daraus Eintöpfe oder Salat, in Indien kommt er in Currys mit gelben Linsen und Erdnüssen, in Afghanistan gibt es die in Ausbackteig frittierten Blätter zum Fastenbrechen am Ende des Ramadans. Praktisch bei Fischgerichten: Oxalsäure und Ascorbinsäure lösen feine Gräten auf.

Aber auch in der deutschen Küche findet er Verwendung, am bekanntesten als Bestandteil in Frankfurter Grüne Sauce. Mit den Triebspitzen und Knospen kann man Linseneintopf oder Aufläufe würzen. Früher trocknete man in Notzeiten die Wurzeln und streckte damit das Getreidemehl beim Brotbacken. Trotz der vielen Rezepte mit Sauerampfer sollte man nicht vergessen, dass er als schwach giftig gilt – zu viel davon sollte man daher nicht zu sich nehmen.

Eisen, Vitamin C und Oxalsäure

Wiesen-Sauerampfer enthält Flavonglykoside, jede Menge Vitamin C und Eisen, aber auch Oxalsäure in Form von Kaliumhydrogenoxalat, das man unter dem Mikroskop in Blattquerschnitten als Kristalle identifizieren kann. Größere Mengen davon führen zu Durchfall und Erbrechen; zudem säuern sie den Urin an, sodass andere Salze vermehrt ausfallen und Nierensteine oder Blasensteine bilden können. Oxalsäure bindet als Chelator Eisenatome und behindert so die Eisenaufnahme im Darm, sodass der hohe Eisengehalt nur bedingt nützlich ist. Dagegen erkannte man schon früh, dass das Vitamin C gegen Skorbut hilft, die alte Seemannskrankheit, die früher bei langen Überseefahrten ohne frisches Gemüse unvermeidlich auftrat. Die britische Marine setzte auf Zitronen, die deutsche auf Sauerkraut, um den Vitamin C-Mangel auszugleichen – der Name A(nti)-scorbin-säure für Vitamin C weist auf die Anwendung gegen Skorbut hin.

Töpfe aus Aluminium sind heutzutage glücklicherweise aus der Mode gekommen – zum Kochen von Sauerampfer sollte man sie auf keinen Fall benutzen, denn die Oxalsäure löst große Mengen Aluminiumionen aus den Wänden. Was die Töpfe blitzeblank sauber macht ist für die Nieren in diesen Konzentrationen kaum zu bewältigen.

Finger weg von frisch gedüngten Wiesen!

Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr von Wiesen-Sauerampfer von überdüngten Wiesen. Als Stickstoffzeiger fühlt er sich auf nitratreichen Böden besonders wohl und wächst dort wie Unkraut. Den sollte man aber lieber stehenlassen, denn seine Blätter enthalten dadurch reichlich Nitrat, das von unseren Darmbakterien in giftiges und möglicherweise krebserregendes Nitrit und Nitrosamin umgewandelt wird. Vor allem für Babys und Kleinkinder sind diese hochgradig giftig.

Sauerampfertee: Von der Pest zur Leberreinigung

In der Schulmedizin wird Wiesen-Sauerampfer nicht verwendet, wohl aber in der Volksheilkunde. Schon in den mittelalterlichen Kräuterbüchern wird das frische Kraut als Heilmittel gegen Fieber und Pestilenz empfohlen. Traditionell nutzt man frischen Sauerampfer gegen Appetitmangel und Harnverhalt und zur Blutreinigung oder als Lebermittel. Pfarrer Kneipp zufolge soll er in Wein gekocht Frauen bei Menstruationsschmerzen helfen. Für die Zubereitung von Sauerampfertee lässt man zwei Teelöffel Sauerampfer mit einer Tasse kochendem Wasser zehn Minuten ziehen. Davon trinkt man kurmäßig zwei Tassen täglich.

Wiesen-Sauerampfer als alte Färbepflanze

Heute so gut wie vergessen: Früher nutzte man Wiesen-Sauerampfer als Färbepflanze. Mit Alaun färben die Blätter Wolle gelb, die Wurzeln in Gegenwart von Chromsalzen schwarz.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Wiesen-Sauerampfer
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blüte Wiesen-Sauerampfer
Quelle: AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Blatt Wiesen-Sauerampfer
Wiesen-Sauerampfer: Blatt
Blatt Wiesen-Sauerampfer
Wiesen-Sauerampfer: Blatt
Blüte Wiesen-Sauerampfer
Quelle: Joanna Boisse, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Sortentabelle

Rumex acetosa
Quelle:AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Rumex acetosaWiesen-Sauerampfer
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Wiesen-SauerampferRumex acetosaBienenweide und Schmetterlingpflanze

aufrecht, horstig
40 - 80 cm
35 - 40 cm

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Häufige Fragen

Wo kann man Wiesen-Sauerampfer kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wiesen-Sauerampfer kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Warum ist Sauerampfer sauer?

Daran sind vor allem zwei Säuren beteiligt: Ascorbinsäure, besser bekannt als Vitamin C, und Oxalsäure, die vor allem in Form eines Kaliumsalzes vorliegt. Während das Vitamin C bereits im Mittelalter der Bekämpfung von Skorbut, einem bei Seefahrern verbreiteten Vitamin C-Mangel diente ist Oxalsäure und Oxalat in größeren Mengen bedenklich: Sie führen zu Erbrechen und Durchfällen und können durch Ansäuerung des Urins Blasensteine und Nierensteine hervorrufen. Auch wenn sich Sauerampfer als Wildgemüse wachsender Beliebtheit erfreut sollte man daher nicht zu viel davon essen.

Wann ist Sauerampfer giftig?

Die Menge macht, dass ein Ding ein Gift sei, bemerkte schon Paracelsus treffend. Wiesen-Sauerampfer ist ein ausgezeichnetes Wildgemüse mit einem charakteristischen säuerlich-frischen Geschmack, aber übertreiben sollte man es mit dem Verzehr nicht. Das Kraut enthält Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxalat, die Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle und schlimmstenfalls Nieren- oder Blasensteine hervorrufen können. Am besten sammelt man Sauerampfer ohnehin vor der Blüte oder wenn diese gerade beginnt, dann ist der Oxalatgehalt noch am niedrigsten und die Blätter schön zart. Solche mit Rostflecken von Pilzen sollte man grundsätzlich nicht verwenden, und auch auf Sauerampfer von frisch gedüngten Wiesen verzichtet man besser: In seinem Kraut sammeln sich große Mengen Nitrat an, die von Darmbakterien zu giftigem Nitrit und krebserregenden Nitrosaminen umgesetzt werden. Beide sind vor allem für Babys und Kleinkinder giftig.

Kann man Sauerampfer das ganze Jahr essen?

Im Prinzip ja, aber am besten erntet man ihn vor der Blüte oder wenn er gerade zu blühen beginnt. Später nimmt der Gehalt an unzuträglicher Oxalsäure zu, mal ganz davon abgesehen, dass die Blätter zusehends zäher und weniger wohlschmeckend werden. Am besten verwendet man ohnehin nur frische, zarte Blätter, die zudem keine Flecken oder welke Stellen aufweisen sollten. Auch von frisch gedüngten Wiesen sollte man ihn nicht pflücken, da hier der Nitratgehalt besonders hoch ist.

Ist Sauerampfer eine Blume?

Kommt darauf an, was Du unter Blume verstehst ;-). Als Schnittblume ist er vielleicht nicht ganz so dekorativ. Wenn Du damit meinst, ob er blüht: Ja, sonst wäre er schon lange ausgestorben. Die Blüten sind allerdings ziemlich klein und unscheinbar; sie stehen an den Enden der Triebe in langgezogenen Scheinrispen und bestehen aus sechs Blütenblättern. Meistens ist der Wiesen-Sauerampfer zweihäusig, heißt es gibt Pflanzen nur mit weiblichen und solche nur mit männlichen Blüten. Die Männchen erkennt man an den roten Rändern der Blütenblätter, die Weibchen an den knallroten Narben. Bei den Mädels werden nach der Bestäubung Nussfrüchte gebildet, die Sauerampfer-typisch von drei Klappen umhüllt sind. Sie dienen der Verbreitung der Samen, da sie sowohl mit dem Wind fliegen als auch vom Regen weggeschwemmt werden.

Bis wann darf man Sauerampfer pflücken?

Dürfen darf man jederzeit, denn Sauerampfer steht nicht unter Naturschutz ;-). Man kann die Blätter das ganze Jahr über ernten, allerdings nimmt man vorzugsweise solche von Pflanzen, die noch nicht voll erblüht sind. Frische grüne Blätter sind dann am zartesten und enthalten noch vergleichsweise wenig Oxalat und Oxalsäure. Bei Wildsammlungen in Wiesen und Weiden sollte man weniger auf die Jahreszeit achten als darauf, dass der Bauer Gülle oder Dünger ausgebracht haben könnte. Auf stickstoffhaltigen Böden fühlt sich der Wiesen-Sauerampfer besonders wohl – enthält aber dummerweise reichlich Nitrat in seinen Blättern, das im Darm in gesundheitsschädliches Nitrit und Nitrosamine umgesetzt wird.

Ist Sauerampfer für Hunde giftig?

Ja, wobei Hunde wohl eher geringe Mengen verzehren. Dramatischer ist die giftige Wirkung von Wiesen-Sauerampfer bei Weidetieren. Die meisten meiden die sauren Gewächse wohlweislich, sodass die Ampferpflanzen allein auf weiter Flur auf kahlgefressenen Wiesen stehen, aber unerfahrene Jungtiere wissen es oft noch nicht besser. Vor allem Schafe reagieren höchst empfindlich, aber auch Pferde, wohingegen Kühe vergleichsweise große Mengen vertragen. Der Verzehr führt zu Erbrechen und Durchfällen, die ebenso wie der Harn auch blutig ausfallen können; zudem zittern die Tiere, der Blutdruck sinkt, es kommt zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungserscheinungen. Zudem besteht die Gefahr der Bildung von Nierensteinen und Blasensteinen. Todesfälle sind selten, aber nicht ausgeschlossen. Haustieren wie Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen sollte man daher generell lieber anderes Grünzeug servieren.

Welche Säure ist in Sauerampfer?

In Sauerampfer sind vor allem zwei Säuren, denen er auch seinen sauren Geschmack und den Namen zu verdanken hat: Ascorbinsäure und Oxalsäure. Erstere kennt man eher unter dem Namen Vitamin C, das als wirkungsvolles Antioxidanz eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielt. Als Anti-Skorbut-Mittel, also Mittel gegen Vitamin C-Mangel ist Sauerampfer schon lange bekannt. Weniger gesund ist die Oxalsäure, die zudem in Form ihres Salzes Kaliumhydrogenoxalat in den Pflanzen vorliegt. Sie führt in größeren Mengen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und kann Nieren- und Blasensteine verursachen.

Sind Sauerampfer-Blüten essbar?

Ja, genau wie der Rest der Pflanze aber mit Bedacht, denn größere Mengen sind der Gesundheit unzuträglich. Am besten verwendet man sie, solange sie noch nicht voll aufgeblüht sind, also im Knospenstadium. Sauerampferblüten nutzt man in vielen Ländern gegart in Gemüsegerichten und Eintöpfen mit Linsen, Tomaten oder Zucchini oder in unserer heimischen Wildkräuterküche für Saucen, Dips und Kräuterquark.

Kann man Sauerampfer verwechseln?

Die größte Verwechslungsgefahr besteht beim Sauerampfer mit anderen Sauerampferarten wie Kleiner Sauerampfer Rumex acetosella, die man aber ähnlich verwenden kann – mit den gleichen Beschränkungen in der Menge, denn auch sie gelten als schwach giftig. Vor der Blüte kann man ihn wegen der ähnlichen Blätter mit Aronstab (Arum maculatum) verwechseln, der wesentlich giftiger ist. Hier sind die Blätter jedoch dunkel gefleckt, und beim Aronstab erscheinen die charakteristischen Blüten und roten Beeren vor den Blättern. Auch er enthält Oxalsäure, vor allem aber scharf schmeckende Saponine und das giftige Alkaloid Coniin, das bereits bei Hautkontakt Rötungen und Bläschen hervorruft. Im Zweifelsfall also vor dem Sammeln von Wiesen-Sauerampfer & Co. lieber abwarten, bis die ersten kleinen Blütenstände erscheinen.

Wert für Insekten und Vögel

Wiesen-Sauerampfer ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen

Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Käfer:
0

Schmetterlingsarten

Käfer

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Gestaltungsideen

Stauden mit roten Blüten

Themen

Kräuter
Anne Kramer/shutterstock.com
Bauerngarten
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Raupen-Futterpflanzen
Photo by Peter Monsberger from Pexels
Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
16.01.2024