Was ist Kriechender Hahnenfuß?
Kriechender Hahnenfuß oder Butterblume (Ranunculus repens) ist ein in Europa weit verbreiteter Vertreter der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Wie der Name bereits verrät kriecht die krautige Pflanze mithilfe von Ausläufern, die an den Knoten Wurzeln bilden und für die Verbreitung des 10-50 Zentimeter hohen Gewächses sorgen. Man findet ihn auf Wiesen, Wegrändern, Äckern und Feldern wie auch als Pionierpflanze auf Brachgelände und Schuttplätzen.
Die dreizählig gefiederten, bei einigen Exemplaren behaarten Blätter bestehen aus dreispaltigen oder gelappten Fiederblättern, die am Rand grob gezähnt sind und bilden eine bodenständige Rosette. Der entspringen auch die blühenden Triebe, an deren Ende die bis zu drei Zentimeter großen goldgelb glänzenden schüsselförmigen Blüten stehen. Die einsamigen Früchte sind kleine Nüsschen.
Kriechender Hahnenfuß im Garten
Standort
Der Kriechende Hahnenfuß bevorzugt einen feuchten, humusreichen oder lehmigen Boden und kommt auch mit zeitweiser Überflutung klar. Er ist absolut winterfest und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten.
Schnitt
Will man den Kriechenden Hahnenfuß in Beeten und Rasen loswerden, so muss man ihn regelmäßig rupfen oder abmähen. Die tiefreichenden Wurzeln kann man nur mit einem Unkrautstecher halbwegs erfolgreich entfernen.
Vermehrung
Die Vermehrung des Kriechenden Hahnenfußes erfolgt mit seinen oberirdischen Ausläufern, die sich rasch in alle Richtungen ausbreiten und wurzelnd eigenständige Pflänzchen bilden. Ebenso verbreiten sich die Samen durch Selbstaussaat oder mithilfe des Windes oder durch Tiere.
Verwendung
Auch wenn er den meisten Gärtnern als Unkraut gilt, sollte man doch einige Exemplare im Garten stehenlassen, denn der Kriechende Hahnenfuß ist eine gute Futterpflanze für Bienen und Schmetterlinge. In Beet und Rasen hingegen muss man ihn beizeiten in Schach halten, bevor sein Wachstum ausufert.
Schädlinge
Mit Schädlingen und Krankheiten hat der schnellwüchsige Kriechende Hahnenfuß selten zu kämpfen. Mit seinem geringen Gehalt von Protoanemonin ist er schwach giftig und hält sich Fraßfeinde damit vom Leib.
Ökologie
Der einheimische Kriechende Hahnenfuß wird von Honigbienen, 13 Wildbienen und vier Schmetterlingen besucht. Letztere nutzen ihn nur als Nektarpflanze, nicht aber als Raupenfutter. Es handelt sich dabei allesamt um Tagfalter, nämlich den Gelbbindigen Mohrenfalter (Erebia meolans), Goldenen Scheckenfalter (Euphydrias aurinia), das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) und den Roten Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius). Pollen und Nektar sammeln vor allem Furchenbienen (Halictus spec.), Schmalbienen (Lasioglossum spec.) und Mauerbienen (Osmia spec.).
Wissenswertes
Der Kriechende Hahnenfuß hat ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild, bei dem die Blätter und Triebe unterschiedlich behaart sind und die Blüten verschiedene Durchmesser erreichen. Mit seinen schnellwachsenden Ausläufern bedeckt er rasch ganze Flächen und gilt vielen Gärtnern und Landwirten als Unkraut. Er ist ein Tiefwurzler, dessen unterirdische Teile bis zu einem halben Meter in die Erde reichen.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner