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Eisenhutblättriger Hahnenfuß (Ranunculus aconitifolius)
Quelle: Chamois huntress/shutterstock.com
Super Insekten-pflanze

Eisenhutblättriger Hahnenfuß

Ranunculus aconitifolius

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze lange Blühzeit
  • Winterharte, robuste und pflegeleichte Staude
  • Selten als Zierpflanze für Staudenbeete, Steingarten und Gehölzunterwuchs genutzt
  • Bildet aufrechte und verzweigte Stängel mit geteilten Blättern
  • Schalenförmige weiße Blüten im Frühsommer
  • Braucht einen dauerhaft feuchten, nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden
  • Steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten
  • Gute Bienenweide
  • Pollenlieferant für 23 Wildbienen
  • Leichte Vermehrung durch Teilung oder mit Samen
  • In allen Teilen giftig
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis normal
Wasser: feucht
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: krautig, verzweigte Stängel
Höhe: 20 - 50 cm
Breite: 10 - 20 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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d
Blütenform: schalenförmig

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: handförmig gelappt
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): selten
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 23 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert)
Schmetterlinge: 7
Raupen: 6 (davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 26
Käfer: 1
🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2
bis
alpin (>1000m1 / 2000m-3000m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
Pflanzen je ㎡: 10
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Hahnenfußartige
Familie: Hahnenfußgewächse
Gattung: Hahnenfuß
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Eisenhutblättriger Hahnenfuß?

Eisenhutblättriger oder Sturmhutblättriger Hahnenfuß hat seinen Namen von seiner Ähnlichkeit im blütenlosen Zustand mit dem Eisenhut bekommen. Mit Blüten ist er hingegen unverkennbar, denn die sind bei ihm keine langgezogenen Trauben mit helmförmigen Einzelblüten, sondern identifizieren ihn klar als Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). In Mittel- und Südeuropa wächst er verbreitet in den Gebirgsregionen wie den Alpen, Apennin, Pyrenäen und Karpaten auf silikathaltigen feuchten Böden von Hochstaudenfluren, Gebirgswäldern, Bachufern und Quellfluren, wo er oft große Bestände bildet.

Die sommergrünen ausdauernden krautigen Pflanzen verfügen über ein kräftiges Rhizom mit einem ausgedehnten flachen Wurzelsystem und bilden aufrechte und verzweigte Stängel, die bis zu einem Meter hoch werden. Am Grund stehen mit bis zu 20 Zentimetern Länge die größten Blätter, weiter oben am kahlen Stängel hinauf werden sie zusehends kleiner; sie sind tief 3-5-teilig handförmig gelappt mit einem vorne gesägten Rand, unten lang gestielt und weiter oben beinahe sitzend.

Im Frühsommer erscheinen die unverkennbaren weißen Blüten in endständigen lockeren Rispen; sie sind zwittrig, sternförmig und fünfzählig, mit einer schalenförmigen Krone aus fünf Blütenblättern, in deren Innerem zahlreiche spiralig angeordnete Fruchtblätter und Staubblätter stehen. Aus Ersteren entwickeln sich nach der Bestäubung zahlreiche 2-3 Millimeter lange verkehrt-eiförmige Achänen mit kurzem Schnabel.

Eisenhutblättriger Hahnenfuß im Garten

Standort

Raununculus aconitifolius hat keine besonders großen Ansprüche an den Boden, er sollte vor allem durchlässig und dauerhaft feucht sein. Am liebsten steht er in der Sonne oder im Halbschatten. Den Winter überstehen die Pflanzen mit bodennahen Überwinterungsknospen, die an ihren natürlichen Standorten von Schnee und Spreu geschützt werden. Bis zu -23 °C werden dabei toleriert.

Schnitt

Wie die meisten Stauden solltest Du den Eisenhutblättrigen Hahnenfuß erst im Frühling zurückschneiden, indem Du ihn eine Handbreit über dem Boden kappst und die Reste als Mulch oder auf dem Kompost recycelst. In der Zwischenzeit dienen die Überreste vielen Kleintieren als Versteck und Nahrung und sind viel zu schade für eine vorzeitige Entsorgung.

Beim Hantieren mit dem Eisenhutblättrigen Hahnenfuß solltest Du sicherheitshalber Handschuhe tragen, denn der giftige Saft ist hautreizend und kann eine Hahnenfuß-Dermatitis hervorrufen.

Vermehrung

Die Vermehrung gelingt am einfachsten mit Samen, den Du am besten gleich nach der Ernte im Herbst an Ort und Stelle aussäst. Ebenso gut kannst Du die Horste im Frühjahr oder Herbst teilen und verpflanzen.

Verwendung

Im Garten sieht man den Eisenhutblättrigen Hahnenfuß nur selten; dabei ist er bestens für die Begrünung von Staudenbeeten oder als Unterwuchs und Randbepflanzung von Gehölz geeignet. Ebenso gut macht er sich im Alpengarten oder Steingarten.

Ökologie

  • Pollen und Nektar liegen in den schalenförmigen Blüten quasi auf dem Präsentierteller und werden von einer Vielzahl von Insekten gesammelt.
  • Als Hauptbestäuber gelten Honigbienen.
  • 23 Wildbienen holen sich hier den Pollen für ihren Nachwuchs.
  • Die Verbreitung der Samen übernehmen Wind und Regen.

Wissenswertes

  • Wie andere Hahnenfußarten enthält auch der Eisenhutblättrige Hahnenfuß giftiges Protoanemonin, das für Tiere und Menschen hochgiftig ist. Im Heu gut durchgetrocknet wird daraus das unbedenkliche Anemonin.
  • Beim Verzehr kommt es zu einem starken Brennen im Mundraum, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall – auch die Schleimhäute werden durch das Gift gereizt.
  • Honigbienen wissen, dass das auch für den Nektar gilt. Sie fliegen die Pflanzen daher nur sehr begrenzt an und holen sich das Material für ihren Honig lieber anderweitig.
  • Die Sorte ‚Flore Pleno‘ hat den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Sortentabelle

Ranunculus aconitifolius
Quelle:Chamois huntress/shutterstock.com
Ranunculus aconitifoliusEisenhutblättriger Hahnenfuß
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Eisenhutblättriger HahnenfußRanunculus aconitifoliusgut winterhart

krautig, verzweigte Stängel
20 - 50 cm
10 - 20 cm

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Gefülltblühender Hahnenfuß 'Pleniflorus'Ranunculus aconitifolius 'Pleniflorus'gefüllte Blüten

krautig, verzweigte Stängel
20 - 50 cm
40 - 50 cm

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ab 7,20 €

Häufige Fragen

Wert für Insekten und Vögel

Eisenhutblättriger Hahnenfuß ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

Gute Kombinationspartner im Garten

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
12.01.2024