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Wildbirne (Pyrus pyraster)
Quelle: Koreller, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Super Insekten-pflanze

Wildbirne

Pyrus pyraster

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Gehölz winterhart Super Insektenpflanze Wichtiges Vogelschutznährgehölz essbar
  • Einheimischer, seltener Wildbaum
  • Gehört zur Familie der Rosengewächse
  • Bis zu 15 Meter hoch und 150 Jahre alt
  • Fein gesägte rund-elliptische Blätter mit glänzender Oberseite
  • Zahlreiche kleine weiße Blüten
  • Birnen nur wenige Zentimeter groß und holzig
  • Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Bestäubung vor allem durch Honigbienen
  • Birnen essbar
  • Begehrtes zähes Holz für den Möbelbau
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: basisch / kalk

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: sparrig, breit kegelförmige, hochgewölbte Krone
Höhe: 5 - 15 m
Breite: 5 - 10 m
Zuwachs: 20 - 45 cm/Jahr
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Tiefwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: weiß
Blühzeit:
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Blütenform: doldentraubenförmig
🍊 Frucht
Fruchtreife:
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n
d
Fruchtfarbe: gelblich-rot mit körnigen Einschlüssen
Fruchtaroma: herb
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: vorne kurz zugespitzt, elliptisch, gesägt
🐝 Ökologie
Wildbienen: 43 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 26 (davon 3 spezialisiert)
Schwebfliegen: 2
Käfer: 9
fressende Vogelarten: 24
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: ja
fressende Säugetierarten: 29

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage:

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Früchte
Verwendung: Früchte kaum essbar (herb)
Keimer: Kaltkeimer
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Rosengewächse
Gattung: Birnen
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Wildbirne?

Die Wildbirne oder Holzbirne (Pyrus pyraster) ist die Wildform unserer Gartenbirne und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es handelt sich dabei um einen 5-15 Meter hohen Baum, seltener Strauch mit schuppiger grauer Rinde und dornig bewehrten Ästen, die eine breite Krone bilden. Sie wird 100-150 Jahre alt mit einem meterdicken Stamm und tritt bei uns nur selten in Eichen- und Ulmen-Auwäldern, Eichen-Trockenwäldern und Felsgebüschen auf sommerwarmen Böden auf.

Ihre lang gestielten rundlich-elliptischen und wechselständigen Blätter sind fünf Zentimeter lang, ledrig, oberseits glänzend und am Rand fein gezähnt und vorne gespitzt. Die fünfzähligen zwittrigen Blüten sind weiß bis hellrosa und erscheinen vor dem Laub. Die Früchte der Wildbirne werden nur 2-3 Zentimeter groß und sind vergleichsweise holzig.

Wildbirne im Garten

Standort

Die Wildbirne bevorzugt wie an ihren natürlichen Standorten einen sommerwarmen sickerfrischen bis mäßig trockenen, nährstoff- und basenreichen kalkhaltigen und mild humosen Ton-, Lehm- oder Felsboden. Saure und übernässte Böden verträgt sie nicht, der Stand sollte sonnig sein.

Schnitt

Ein Schnitt ist bei der Wildbirne seltener erforderlich als bei der Gartenbirne. Totes und abgestorbenes Holz sollte man regelmäßig entfernen.

Vermehrung

Die Vermehrung der Wildbirne erfolgt mit Samen oder Stecklingen.

Verwendung

Ein Wildbirnenbaum macht sich im Garten am besten als Solitär oder in kleinen Gruppen.

Schädlinge

Die Schädlinge sind bei der Wildbirne die gleichen wie bei der Gartenbirne, auch wenn sie deutlich robuster gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist. Man findet hier beispielsweise Rostflecken oder Mehltau.

Ökologie

Die Blüten der Wildbirne bestäuben vor allem Honigbienen. Drei Schmetterlinge nutzen die Blätter der Wildbirne als Raupenfutter, die Birnbaumeule (Atethmia ambusta), der Birken-Zackenrandspanner (Ennomos erosaria) und der Segelfalter (Iphiclides podalirius).

Die kleinen holzigen Birnen sind wichtige Nahrung für Vögel und Kleinsäuger wie Siebenschläfer, Marder, Dachs und Igel.

Wissenswertes

Aus der Wildbirne wurde bereits in der Antike die Gartenbirne (Pyrus communis) in zahlreichen Spielarten gezüchtet. Charakteristisch sind die Dornen der Wildart, die bei der Gartenbirne vollständig fehlen. Das harte und dauerhafte Holz der Wildbirne ist in der Möbelschreinerei sehr begehrt und teuer und wird vor allem für Furniere und Intarsien verwendet. Die selten gewordenen knorrigen Bäume stehen bei uns unter Naturschutz.

Wildbirnen sind selbststeril, sodass man für den Obstansatz mindestens einen zweiten Baum in Reichweite benötigt.

Weiterlesen

Fotos (4)

Gesamte Pflanze Wildbirne
Quelle: Koreller, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blatt Wildbirne
Quelle: Assianir, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Blüte Wildbirne
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Frucht Wildbirne
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wofür ist Wildbirne gut?

Die Wildbirne ist als Wildform der Gartenbirne eine wichtige Futterpflanze für Vögel und Kleinsäuger wie Marder und Igel. Auch der Mensch kann die Früchte essen, auch wenn sie wesentlich kleiner und holziger sind als die der Gartenbirne. Zudem sind sie erst genießbar, wenn sie bereits mehlig werden. Selbst dann haben sie noch viele große Steinkerne. Aus den Samen lässt sich Birnöl gewinnen, aber der Gehalt an öligen Substanzen ist relativ 

Wert für Insekten und Vögel

Wildbirne ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlingsraupen und Vögel

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0
fressende Vogelarten:
0
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz
ja
fressende Säugetierarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

Schmetterlingspflanzen

Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
12.01.2024