Was ist Lorbeerkirsche?
Lorbeerkirsche oder Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist eine aus Kleinasien stammende Zierpflanze, die 2,5-3 Meter hoch wird. Man findet den Vertreter aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) selten aus Gärten und Parks verwildert an schattigen und humusreichen Standorten.
Im Alter erreichen die Stämme einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern. Die 8-15 Zentimeter langen ledrigen Blätter der Lorbeerkirsche sind wintergrün, dunkelgrün glänzend und lanzettlich, 10-25 Zentimeter lang und erinnern in Form und Farbe an die Blätter des auch in der Küche verwendeten Echten Lorbeers. Beim Zerdrücken riechen sie nach Mandeln, ebenso wie abgerissene Zweige.
Bei den Blüten handelt es sich um aufrechtstehende endständige Trauben, die wie bei allen Rosengewächsen radiärsymmetrisch und fünfzählig sind. Sie haben weiße Kronblätter, auffällige Staubblätter und riechen angenehm. Aus ihnen bilden sich nach der Bestäubung kirschähnliche kugelige Steinfrüchte, die erst grün, dann rot und mit zunehmender Reife schwarz werden.
Lorbeerkirsche im Garten
Standort
Die Lorbeerkirsche bevorzugt im Garten einen luftfeuchten, schattigen und humosen Standort und nimmt mit so ziemlich jedem normalen Gartenboden vorlieb.
Schnitt
Beim schnell wachsenden Kirschlorbeer ist ein regelmäßiger Schnitt vonnöten, damit er nicht überhandnimmt und allzu viel Platz im heimischen Garten beansprucht.
Vermehrung
Die Vermehrung der Lorbeerkirsche ist mit Samen möglich, aber recht langwierig. Daher greift man meistens auf junge Pflanzen aus dem Gartenfachhandel zurück. Alternativ dazu kann man Stecklinge verwenden.
Verwendung
Die Lorbeerkirsche ist eine dekorative Zierpflanze, die schnell wächst und blickdichte Hecken bildet.
Schädlinge
Kirschlorbeer gilt als recht robust, wird aber bisweilen von Pilzkrankheiten heimgesucht. Dazu gehört vor allem Mehltau und die durch Wilsonomyces carpophilus hervorgerufene Schrotschusskrankheit mit fleckenartiger Verfärbung der Blätter.
Ökologie
An den wohlriechenden Blüten des Kirschlorbeers finden sich Honigbienen und andere generalstisch veranlagte Insekten ein.
Die auffälligen roten Punkte am oberen Teil des Blattstieles sind extraflorale Nektarien, mit denen die Lorbeerkirsche Ameisen herbeilockt. Sie schützen den Strauch im Gegenzug gegen Fressfeinde.
Die Verbreitung des Kirschlorbeers erfolgt durch Vögel. Sie nehmen an den reifen Früchten keinen Schaden, da die meisten Giftstoffe in den Kernen stecken, die sie unbeschadet ausscheiden.
Wissenswertes
2013 wurde der Kirschlorbeer zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Er enthält vor allem in den Samen große Mengen der cyanogenen Glykoside Prunasin und Amygdalin, die Blausäure freisetzen. Das aus der Pflanze durch Destillation gewonnene Lorbeerwasser enthält hochgiftigen Cyanwasserstoff (HCN). Man verwendete es früher gegen Husten, Asthma und Verdauungsbeschwerden und bei den alten Römern zur Beseitigung unliebsamer Zeitgenossen.
Den Namen hat die Lorbeerkirsche von den ledrigen Blättern, die an die des Echten Lorbeers (Laurus nobilis) erinnern und den kirschartigen kugeligen Früchten.
Neben der Wildform der Lorbeerkirsche gibt es verschiedene Zuchtsorten, die unterschiedlich frosthart sind und verschiedene Blattgrößen und Wuchshöhen aufweisen.
Lorbeerkirsche sollte nicht kompostiert werden
Auch im Verrottungsprozess befindliche Pflanzenteile von Prunus laurocerasus können noch immer Pflanzensaft besitzen, der bei Kontakt zu Hautirritationen oder Vergiftungserscheinungen führen kann. Deshalb sollten diese besser nicht auf den Kompost.
Diese Pflanze ist in Mitteleuropa nicht heimisch
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Markus Wichert
Naturgärtner