Was ist Mittlerer Wegerich?
Mittlerer Wegerich (Plantago media) gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und ist eine 15-50 Zentimeter hohe mehrjährige Pflanze. Man findet sie verbreitet in Halbtrockenrasen und auf nährstoffarmen Wiesen und Weiden.
Einer tiefreichenden Wurzel entspringt eine Rosette bodenständiger Blätter, die elliptisch bis breit-eiförmig sind und sich beiderseits in eine Spitze und in den Blattstiel verschmälern. Sie sind dunkelgrün, derb, behaart und unterseits deutlich genervt, mit einem ganzen oder seltener unregelmäßig gebuchteten Rand. Aus dieser Rosette entspringen wenige aufrechte Blütenstängel mit endständigen kolbenförmigen Blütenständen. In den länglichen Ähren gehen die Blüten von unten nach oben auf, gut sichtbar an den weißen Kronblättern und lilafarbenen Staubblättern, die weit aus den Blüten herausragen und mit ihrem frei präsentierten Pollen Insekten anlocken. Die Kapselfrüchte enthalten jeweils zwei bis vier schwarze Samen.
Mittlerer Wegerich im Garten

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Standort
Der Mittlere Wegerich ist ein Überlebenskünstler und entsprechend anspruchslos, sodass er auf jeder durchschnittlichen Gartenerde gedeiht. Am liebsten ist ihm ein mäßig frischer und mäßig nährstoffreicher, humoser und tiefgründiger, sandiger oder reiner Lehmboden. Trockenheit verträgt er dank seiner langen Wurzeln besser als stehende Nässe, die ihn zuverlässig umbringt.
Schnitt
Ein Schnitt ist nur erforderlich, wenn man ihn ernten oder loswerden möchte. In letzterem Falle heißt es tief graben – oder mit einem Wurzelbohrer nachhelfen.
Vermehrung
Die Vermehrung des Mittleren Wegerichs erfolgt am besten mit Samen. Er sorgt auch fleißig für Selbstaussaat.
Verwendung
Manchen Gärtnern ist der Mittlere Wegerich eher als Unkraut im gepflegten Rasen verhasst. Man sollte ihn aber schonen, nicht zuletzt wegen seines ökologischen Wertes für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Schädlinge
Schädlinge sind bei der robusten Pflanze kaum zu erwarten.
Ökologie
Der Mittlere Wegerich unterliegt der Insekten- oder Selbstbestäubung. Den Pollen sammeln sechs Wildbienen, zwei Lasioglossum-Arten, drei Megachile spec. und die Mauerbiene Osmia aurulenta. Bei sechs Schmetterlingen ist er vor allem als Futterpflanze beliebt, auch bei gefährdeten Arten wie verschiedenen Scheckenfaltern (Melitaea spec.) sowie dem Hellgrauen Fleckleibbär (Diaphora mendica).
Die Trittfestigkeit, die der Pflanze und ihrer nahen Verwandtschaft zu eigen ist, soll vor allem der Verbreitung der mit einem zähen Schleim aufquellenden Samen dienen. Sie bleiben leicht an Schuhsohlen, Pfoten und Hufen wie auch Rädern hängen, sodass sie sich vor allem entlang von Verkehrswegen schnell verbreiten.
Wissenswertes
Der Mittlere Wegerich Plantago media stellt mit seinem Namen klar, dass er mit der Größe seiner Blätter irgendwo zwischen dem Breitwegerich Plantago media und dem Spitzwegerich Plantago lanceolata rangiert. In ihrer Heilwirkung tun sie sich nicht viel, und in den mittelalterlichen Kräuterbüchern werden sie zumeist in ähnlicher Weise verwendet – vor allem gegen Erkältungskrankheiten wegen ihrer reizlindernden und schleimlösenden Eigenschaften.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner