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Wiesen-Alant (Inula britannica)
Quelle: Iva Vagnerova/shutterstock.com
Super Insekten-pflanze

Wiesen-Alant

Inula britannica

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude bedingt winterhart Super Insektenpflanze essbar
  • Winterharte Staude aus der Familie der Korbblütler
  • Lanzettliche schmutzig grüne Blätter und leuchtend gelbe Blüten
  • Wird bis zu 60 Zentimeter hoch, mit verzweigten, straff aufrechten Stängeln
  • Körbchen aus gelben Zungenblüten und Röhrenblüten
  • Wächst auf jedem normalen, frischen bis feuchten Boden
  • Braucht Sonne oder Halbschatten
  • Schwach salztolerant
  • Gute Bienenweide, insektenfreundlich
  • Alte Heilpflanze
  • Robust, pflegeleicht und winterhart
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis normal
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: normaler Boden
Salzverträglich: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: krautig
Höhe: 20 - 60 cm
Breite: 30 - 40 cm
frostverträglich: bis -17 °C (bis Klimazone 7)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: strahlenförmig, radiärsymmetrisch

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: eiförmig, lanzettlich, schmal
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Vorwarnliste
Wildbienen: 71 (Nektar und/oder Pollen, davon 11 spezialisiert)
Schmetterlinge: 1
Raupen: 3 (davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 25
Käfer: 2
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 3/4 - viel

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Verwendung: Heilpflanze
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Asternartige
Familie: Korbblütler
Gattung: Alante
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Wiesen-Alant?

Der Wiesen-Alant ist ein Korbblütler (Asteraceae), der in Europa und Asien weit verbreitet vorkommen. Man findet die ausdauernden sommergrünen Stauden vor allem an wechselfeuchten Standorten, die zeitweise überflutet werden und zu anderen Zeiten trockenstehen: an den Ufern von Gewässern, auf Wiesen, in Sümpfen und Gräben.

Die prachtvollen Stauden haben ein kurzes kriechendes Rhizom und erreichen mit ihren hoch aufragenden Blütenständen eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern; die straff aufrechten verzweigten Stängel sind im Querschnitt rund und mit wechselständigen Blättern besetzt, die unten bis zu fünf Zentimeter lang sind und nach oben hin zusehends kleiner werden. Sie sind lanzettlich mit einem bisweilen leicht gezähnten oder glatten Rand und einem halb stängelumfassenden herzförmigen Grund. Während die Blattoberseite kahl bleibt weist die Unterseiten einen dichten seidigen Flaum auf.

Im Sommer erscheinen die ersten Blütenstände, Schirmtrauben mit jeweils 3-5 der für Korbblütler typischen Körbchen, die hier lang gestielt sind und eine Breite von 3-5 Zentimeter erreichen. Auffällig sind die langhaarigen Hüllblätter auf der Außenseite; außen stehen 50-150 Zungenblüten mit einer bis zu einem Zentimeter langen Zunge und im Inneren 100-250 Röhrenblüten; beide Blütenformen sind leuchtend gelb. Im Spätherbst werden daraus hellbraune 1-2 Millimeter lange behaarte zylindrische Achänen, die an ihrer Spitze einen halbzentimeterlangen borstigen Pappus tragen.

Wiesen-Alant im Garten

Quelle: Dmitry Fokin/shutterstock.com

Standort

Der Wiesen-Alant bevorzugt einen feuchten bis frischen, gerne auch wechselfeuchten Boden mit durchschnittlichem Nährstoffgehalt; am liebsten steht er in der Sonne oder im Halbschatten. Im Winter vertragen die Pflanzen bis zu -17 °C.

Vermehrung

Sich selbst vermehrt der Wiesen-Alant durch Selbstaussaat; ebenso kannst Du ihn im Garten aussäen, wobei die Samen meist eine geringe Keimfähigkeit aufweisen. Eine größere Rolle spielt die vegetative Vermehrung, indem Wurzelteile an ihren sumpfigen Standorten abgetrennt und weggeschwemmt werden; auch hier kannst Du es ihm nachmachen und die Bestände teilen oder mit Stücken des Wurzelwerks vermehren.

Verwendung

Für sumpfige Stellen im Garten ist Inula britannica geradezu prädestiniert, etwa auf feuchten Wiesen oder im weiteren Umfeld des Gartenteiches. Angenehm im Vorgarten, wenn im Winter wieder einmal kräftig gestreut wird: Zumindest gilt der Wiesen-Alant als schwarz salztolerant und streckt beim Einpökeln nicht sofort die Flügel wie viele andere Pflanzen – in manchen Vorgärten verschafft ihm das einen eindeutigen Überlebensvorteil.

Ökologie

  • Für die Bestäubung der Blüten sorgen vor allem Bienen, Hummeln und Wildbienen, weniger auch Schmetterlinge und Fliegen oder Schwebfliegen.
  • 71 Wildbienen bedienen sich beim reichlich produzierten Pollen; darunter auch zahlreiche Schmalbienen (Lasioglossum spec.) und auch einige der auffälligen Xylocopa-Arten wie die große Blauschwarze Holzbiene Xylocopa violacea.
  • Die Verbreitung der Achänen übernimmt der Wind, der sie dank ihres borstigen Pappus‘ über weite Strecken davonträgt, aber auch wie bei vielen Uferpflanzen das Wasser; sie sind schwimmfähig. Zudem werden sie auch von Ameisen
  • Dank seiner schwindenden Lebensräume gehen die Bestände des Wiesen-Alants in vielen europäischen Ländern akut zurück; in vielen deutschen Bundesländern steht er inzwischen als gefährdet und steht auf der Roten Liste.
  • Wonders geht es ihm offenbar besser: Weltweit gilt er regional als invasiver Neophyt, beispielsweise in Nordamerika.

Wissenswertes

  • Der Name Inula kommt noch von den alten Römern; vermutlich leitet er sich vom griechischen enàein für reinigen ab, da man ihn schon damals als leberreinigend und entschlackend ansah.
  • Bei uns wurde der Wiesen-Alant früher als Heilpflanze verwendet; in den Kräuterbüchern des ausgehenden Mittelalters hat man die auffällige Sumpfpflanze noch eingehend behandelt, heute wird sie von der modernen Naturheilkunde und Phytotherapie kaum noch angewandt.
  • Anders in der asiatischen Heilkunde wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM); hier nutzt man sie zum Abhusten, bei Übelkeit, Erbrechen, Schluckauf und Blähungen. Je nach Schweregrad der Erkrankung: Bei leichten Fällen werden die Blätter zubereitet, bei schwereren Fällen die Blüten.
  • Wiesen-Alant enthält Phytosterole, Flavonoide und Terpenoide. Modernen Untersuchungen zufolge wirken sie antibakteriell, blähungstreibend, harntreibend, abführend, entzündungshemmend, leberschützend, neuroprotektiv und antitumoral; als Heilpflanze hat Inula britannica also auch in der Zukunft noch reichlich Potential.
Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Blüte Wiesen-Alant
Quelle: Iva Vagnerova/shutterstock.com
Blüte Wiesen-Alant
Quelle: C T Johansson, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Wiesen-Alant
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blatt Wiesen-Alant
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Wiesen-Alant
Quelle: Dmitry Fokin/shutterstock.com

Wert für Insekten und Vögel

Wiesen-Alant ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

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Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
20.12.2023