https://www.naturadb.de/pflanzen/gynostemma-pentaphyllum/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Einjährige |
Wuchs: | kletternd, krautig, horstig |
Höhe: | 1,6 - 2 m |
Breite: | 1 - 2 m |
frostverträglich: | bis -12 °C (bis Klimazone 8) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | grün |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar, traubenförmig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | zugespitzt, glatt, matt, handförmig |
Wildbienen: | 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Blätter: für Tee; junge Triebspitzen: für Salate, exotische Gerichte |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
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Unsterblichkeitskraut, Kraut der Unsterblichkeit oder Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) stammt aus dem ostasiatischen Raum und wächst in China, Taiwan, Korea und Japan, Indien, Thailand, Malaysia und Neuguinea im feuchtwarmen Klima von Dickichten und bis auf eine Höhe von 3.200 Meter hinauf. Es handelt sich dabei um eine Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), die erst in den vergangen Jahren vermehrt in unseren Gärten auftaucht.
Die einjährigen bis ausdauernden Kletterpflanzen verfügen über unterirdische Wurzelknollen und ein weithin kriechendes Rhizom, aus denen die rebenähnlich windenden Triebe entspringen. Wird sie in unseren Breiten bestenfalls zwei Meter hoch, rankt sie in ihrer Heimat bis auf über acht Meter an umliegenden Büschen, Sträuchern und Bäumen, im Garten gerne auch an Rankhilfen empor. Die fadenförmigen Ranken sind gegabelt und 1-4 Millimeter lang.
Ihre einfachen bis fußförmig unpaarig gefiederten Blätter sind im Umriss umgekehrt-eiförmig bis lanzettlich und aus 5-7, selten 3-9 Fiederblättchen zusammengesetzt. Deren Blattspreite verschmälert sich keilförmig in den Blattstiel, die Spitze ist stumpf bis keilförmig zugesitzt, der Rand unregelmäßig und grob gesägt. Das Fiederblättchen am Ende ist immer das größte, die übrigen sind 3-12 Zentimeter lang und 1-4 Zentimeter breit. Die Blätter sind kahl oder mit festen abstehenden Borsten und auf der Unterseite vor allem entlang der Blattadern behaart.
Jiaogulan ist zweihäusig und bildet ihre männlichen und weiblichen Blüten auf verschiedenen Individuen. Die hängenden Blütenstände sind Rispen, die bei den Männchen bis zu 30 Zentimeter lang werden und aus Tragblättern und Blüten bestehen, die jeweils 5-20 Millimeter lange dreieckige Kelchblätter und blassgrüne 2-3 Zentimeter lange breit-lanzettliche Kronblätter tragen. Die weiblichen Blütenstände sind etwas kleiner und weisen einen zwei- bis dreikammerigen runden Fruchtknoten auf. Aus ihnen entwickeln sich nach der Bestäubung kugelige glatte Beeren mit einem Durchmesser von 5-8 Millimetern. Zunächst grün werden sie mit zunehmender Reife schwarz. Im Inneren sitzen vier Millimeter große braune eiförmige Samen mit warziger Oberfläche.
Das Unsterblichkeitskraut benötigt im Garten eine tiefgründige, nährstoffreiche und gleichmäßig feuchte lehmige oder sandige Erde mit einem leicht sauren bis leicht alkalischen pH-Wert. Pralle Sonne ist ihm unzuträglich, es steht lieber im lichten Schatten. Auch Staunässe und Trockenheit schaden den Pflanzen. Sie sind winterhart bis -15 °C, sind aber für eine geschützte warme Lage ohne Sonne dankbar. Vor allem bei Kübelpflanzen auf dem Balkon muss man darauf achten, dass sie im Winter nicht zu feucht stehen.
Schneiden muss man Jiaogulan eigentlich nur, wenn es zu sehr wuchert und sich weiter breitmacht als es dem Gärtner lieb ist. Ansonsten ist kein regelmäßiger Schnitt erforderlich, nur abgestorbene und vertrocknete Äste und Blätter sollte man ab und zu entfernen.
Eine Vermehrung aus Samen ist prinzipiell möglich, dazu musst Du die Samen einen Tag lang in Wasser einweichen und anschließend eintopfen – schön tief, es handlet sich um Dunkelkeimer. Im Freiland scheitern die Keimversuche meistens, besser zieht man das Unsterblichkeitskraut im Haus in Töpfen auf der Fensterbank vor. Deutlich schneller ist die vegetative Vermehrung durch Teilen des unterirdischen Rhizoms oder Stecklinge. Die Stücke davon wachsen schnell und zuverlässig an, wenn man sie in Wasser Wurzeln ziehen lässt.
Im Garten kommt das Unsterblichkeitskraut als Kletterpflanze zum Einsatz, mit der sich Wände, Mauern, Zäune und Pergola begrünen lassen. Man kann es auch als Kübelpflanze halten und so auf Balkon oder Terrasse bringen.
Im Allgemeinen gilt das Unsterblichkeitskraut im Garten oder auf dem Balkon als recht robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge, aber insbesondere bei ungünstigen Standortbedingungen und unter Glas können Schildläuse und Wollläuse in Massen auftreten. Bei trockener Luft hat man mitunter mit Spinnmilben zu kämpfen.
In seiner Heimat wird das Unsterblichkeitskraut vor allem von Bienen bestäubt. Im Gegensatz zur Asiatischen Honigbiene (Apis cerana) ist unsere heimische Apis mellifera von den Blüten deutlich weniger angetan. Ansonsten ist der Exot in unseren Gärten ökologisch von geringem Wert.
Gynostemma kommt von griechisch Frau und Kranz, pentaphyllum bedeutet fünfblättrig. Die Erstbeschreibung von Carl Peter Thunberg (1743 - 1828) lief noch unter Vitis pentaphylla, fünfblättrige Rebe. Mit unserer Weinrebe hat die Pflanze jedoch nichts zu schaffen, als Kürbisgewächs gehört sie in die Verwandtschaft von Gurke, Melone und Kürbis.
Der moderne chinesische Name für Jiaogulan lautet korrekt ji?og?lán und bedeutet sinngemäß drehrankende Orchidee. Auf Mandarin nennt man es xi?n c?o – die Übersetzung Unsterblichkeitskraut hat auch Eingang ins Deutsche gefunden. In der Provinz Guizhou nehmen es viele ältere Menschen ein, hier gibt es ungewöhnliche viele über Hundertjährige. Das hat seinen Ruf als Anti-Aging-Kraut begründet.
Als Heilpflanze der Traditionellen Chinesischen Medizin hat das Unsterblichkeitskraut seit der Ming-Dynastie eine lange, aber nicht sehr bedeutende Tradition; erst in den letzten Jahrzehnten erfreut es sich wachsender Beliebtheit, wenngleich eher außerhalb Chinas. Es soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes vorbeugen, das Immunsystem stärken und vieles andere. Allerdings sind die wissenschaftlichen Untersuchungen dazu eher spärlich, und die meisten Befunde stammen aus Zellkulturexperimenten und Tiermodellen. Einen gesicherten Nachweis der Wirksamkeit gibt es also bei dieser alten Heilpflanze nicht, vor allem nicht als ewiger Jungbrunnen. Zumindest haben die Studien gezeigt, dass die Pflanze gut verträglich und nicht giftig ist, zumindest nicht für Ratten. Sie enthält im Gegensatz zu vielen ihrer bei uns heimischen Verwandten wie der Zaunrübe keine bitteren Cucurbitacine, die für Säugetiere giftig sind.
Wie man heute weiß enthält Jiaogulan neben Sterinen und Flavonoiden weit über 100 Saponine, die man als Gynosaponine oder Gypenoside bezeichnet. Einige davon finden sich auch im Ginseng (Panax ginseng) – daher auch die Bezeichnung armer Leute Ginseng - und laufen hier unter Ginsenoide. Der Saponin-Gehalt des getrockneten Krautes liegt bei 2-3 Prozent; in blühenden Pflanzen ist er am höchsten.
Als Heildroge der TCM dienen die getrockneten Blätter; jung ist man sie in China und anderen asiatischen Ländern roh als Salatgewürz oder gekocht ähnlich wie Spinat. In Japan dient das Unsterblichkeitskraut als Süßungsmittel für Kaffee und Tee, Eis und Desserts.
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
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Naja, niemand kommt ins Gefängnis, wenn er Unsterblichkeitskraut im Garten hat. Gemeint ist mit dem Verbot das Anpreisen als Heilpflanze. Da diese nach der aktuellen Novel Food-Verordnung für nicht traditionelle Heilmittel eine Neuzulassung erforderlich macht läuft Jiaogulan in der Zwischenzeit als nicht zugelassenes neuartiges Lebensmittel und ist auch als Nahrungsergänzungsmittel nicht erlaubt. Im Handel ist es nach wie vor als Duftkraut erhältlich.
Unsterblichkeitskraut ist in unseren Breiten von geringem ökologischem Wert, wird aber bisweilen in Gärten als Kletterpflanze oder auf Balkon und Terrasse als Kübelpflanze gehalten. In seiner südchinesischen und koreanischen Heimat nutzt man es als Tee – Jiaogulan soll eine Anti-Aging-Wirkung haben, was auch zu der Bezeichnung Unsterblichkeitskraut geführt hat. In Japan dienen die Blätter als Süßungsmittel für Tee und werden zu Eis, Desserts und Getränken verarbeitet. Hier heißt der daraus zubereitete Tee amachazuru.
Ja, durchaus. In Asien benutzt man die frischen gehackten Blätter als Salatgewürz oder man verarbeitet sie ähnlich wie Spinat mit anderen Pflanzen zusammen als Gemüse. Getrocknete Blätter trinkt man aufgebrüht als Tee, der auch eine gewisse Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielt. Dort steht sie nicht im Kanon der unverzichtbaren Heilpflanzen, wird aber seit der Ming-Kaiserzeit gegen eine Reihe von Erkrankungen verwendet. Bei uns hat Jiaogulan seit etwa zwei Jahrzehnten einen Ruf als Gesundbrunnen, der vor Alterung schützen soll – daher auch die Bezeichnung Unsterblichkeitskraut. Besonders weit gediehen sind die wissenschaftlichen Studien dazu bisher nicht, sodass man sich keine überzogenen Hoffnungen von Gynostemma als Anti-Aging-Mittel machen sollte.
Die Blätter von Gynostemma pentaphyllum haben einen leicht süßlichen, anisartigen Geschmack. In Japan stellt man daraus nicht nur Tee her, sondern nutzt sie auch als Süßungsmittel für Eis, Getränke oder Nachspeisen. Auch der in China gebräuchliche Jiaogulan-Tee schmeckt relativ angenehm; er gilt als Verjüngungsmittel und wird auch von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet.
Kein Problem – bei der Heilpflanze der Traditionellen Chinesischen Medizin nutzt man die getrockneten Blätter als Heildroge. Trocknen kann man die Blätter aus dem Garten am besten luftig auf einem Kuchengitter. Danach verstaut man sie in dicht verschließende Gläser, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Ein Teelöffel der getrockneten Blätter reicht für einen süßlichen, an Anis erinnernden Jiaogulan-Tee.
Das asiatische Unsterblichkeitskraut ist nicht besonders anspruchsvoll – der Boden sollte vor allem tiefgründig, nährstoffreich und gleichmäßig feucht sein. Es verträgt sowohl leicht saure wie auch leicht alkalische Böden. Wichtig ist nicht zuletzt das Licht; man sollte die Gynostemma niemals in die Sonne stellen, allenfalls leicht schattiert, dort fühlt sie sich am wohlsten. Trockenheit oder Staunässe mag sie nicht, wohingegen sie im Winter einigermaßen frosthart ist – bis zu -15 °C übersteht sie klaglos. Nur bei Kübelpflanzen muss man darauf achten, dass sie im Winter nicht in der Sonne stehen und kalte Winde das Kraut austrocknen oder ein zu nasser Boden bei Frost zu einem Eisklumpen gefriert.
Nein, Kräutertee trifft die Sache besser. Grüner Tee wird genau wie Schwarztee und Oolong von der Teepflanze Camelia sinensis gewonnen, die zu den Teestrauchgewächsen (Theaceae) gehört. Dagegen gehört das Unsterblichkeitskraut Gynostemma pentaphyllum zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) und damit zu den Verwandten von Kürbis, Gurke und Zucchini oder unserer einheimischen Zaunrübe. Grüner Tee zeichnet sich dadurch aus, dass hier die Blätter des Teestrauchs sofort getrocknet werden, bei Oolong sind sie ein wenig, bei Schwarzem Tee zuvor ausgiebig fermentiert.
Unsterblichkeitskraut ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen