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Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)
Quelle: peganum from Henfield, England, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Wichtige Insekten-pflanze

Alpen-Mannstreu

Eryngium alpinum

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Wichtige Bienenpflanze essbar
  • In den Alpen beheimatetes Distelgewächs
  • Tiefreichende Pfahlwurzel
  • Blattrosetten mit straff aufrechten Blütenstängeln
  • Kegelförmige Blütenstände mit blauen Hochblättern
  • Insektenfreundlich, besonders bei Wildbienen beliebt
  • Für Staudenbeete, Steingarten, Blumenrabatten
  • Schöne Trockenblumen
  • Braucht einen durchlässigen, frischen bis trockenen Boden mit reichlich Sonne
  • Vermehrung am besten mit Samen
  • Fleischige Anteile essbar
🏡 Standort
Licht: Sonne
Boden: durchlässig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: aufrecht, horstbildend
Höhe: 60 - 100 cm
Breite: 30 - 50 cm
schnittverträglich: ja
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Pfahlwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: blau
Blühzeit:
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Blütenform: unscheinbar, ausgeprägte Hochblätter/Hüllblätter
🍃 Laub
Blattfarbe: tiefgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: oval, herzförmig, dreieckig
🐝 Ökologie
Wildbienen: 29 (Nektar und/oder Pollen, davon 7 spezialisiert)
Schwebfliegen: 51
Käfer: 2

Thematisch passende Pflanzen:

ℹ️ Sonstiges
ist essbar fleischige Teile
Verwendung: Salat, Rohkost, Gemüse, Streckmehl
Pflanzen je ㎡: 4
Anwendung im Beet: Strukturpflanze
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Doldenblütlerartige
Familie: Doldenblütler
Gattung: Mannstreu
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Alpen-Mannstreu?

Die Alpen-Mannstreu wächst, wie der Name bereits andeutet, vor allem in den Alpen, wo sie ihre Hauptvorkommen hat. Als Blaue Distel oder Edeldistel hat sie dank ihres aparten Aussehens als Zierpflanze Eingang in die Gärten gefunden.

Es handelt sich dabei um eine ausdauernde krautige Distel, die sich unübersehbar mit ihren Stacheln zu wehren vermag. Im Boden steckt eine tiefreichende fleischige Pfahlwurzel mit einzelnen Seitenwurzeln, aus der sich ein straff aufrechter, glatter und gefurchter Stängel erhebt; er erreicht bis zu einem Meter Höhe und verzweigt sich erst in der oberen Hälfte. Die gegenständig stehenden, sitzenden und herzförmigen Stängelblätter weisen am Rand kräftige Stacheln auf, ebenso wie die lang gestielten, ovalen bis herzförmigen und mit bis zu 17 Zentimetern deutlich größeren Grundblätter.

Im Hochsommer erscheinen an den Enden der Triebe die unverkennbaren Blütenstände; die dichten Dolden sind etwa vier Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, bläulich und walzenförmig, mit amethystfarbenen Hüllblättern. Dagegen sind die einzelnen Blüten winzig und haben eine helle blaue Farbe. Aus ihnen entwickeln sich stachelige, etwa einen halben Zentimeter große Achänen.

Alpen-Mannstreu im Garten

Quelle: klemen cerkovnik/shutterstock.com

Standort

Die Alpen-Mannstreu bevorzugt einen sandigen und gut durchlässigen Lehmboden, der vorzugsweise frisch bis trocken ausfallen sollte und möglichst in der prallen Sonne liegt. Im Schatten wird sie zum Trauerspiel, und mit Staunässe kannst Du sie äußerst zuverlässig umbringen. In unseren Breiten ist der Alpenbewohner frosthart bis -28 °C.

Schnitt

Eigentlich brauchst Du bei der Alpen-Mannstreu nichts zu schneiden; wenn sie Dir doch zu groß wird kannst Du ihr aber problemlos mit der Schere auf den Leib rücken, sie gilt als gut schnittverträglich.

Vermehrung

Sich selbst vermehrt die Alpen-Mannstreu vor allem durch Selbstaussaat. Wenn Du Dich an den Samen versuchen möchtest, sie haben eine hohe Keimrate und keimen ziemlich zuverlässig, wenn man sie gleich nach der Reife aussät.

Verwendung

Mit ihrer Vorliebe für trockene und sonnige Standorte empfiehlt sich die Alpen-Mannstreu für Steingarten und trockene Blumenbeete. Zudem ist sie zur Dachbegrünung geeignet. Als dekorative Trockenblumen sind die Blütenstände geradezu unschlagbar.

Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten machen um die äußerst widerstandsfähige Alpen-Mannstreu einen Bogen; eher machen ihr die Haltungsbedingungen wie zu dunkler Stand, überdüngter Boden oder zu viel Feuchtigkeit Probleme.

Ökologie

Quelle: Ivar Leidus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
  • 29 Wildbienen holen sich bei der Alpen-Mannstreu Pollen für den Nachwuchs, davon sind siebe auf diese Art spezialisiert. Kein Wunder, dass viele davon mittlerweile als vom Aussterben bedroht gelten wie die Mannstreu-Seidenbiene Colletes hylaeifomis, die Fehlbeinige Kielsandbiene Andrena pallitarsis und die Große Möhren-Sandbiene Andrena nuptialis. Andere sind stark gefährdet wie die Kressen-Sandbiene Andrena hypopolia.

Die auffälligen blauen Hüllblätter locken nicht nur Insekten an, sie dienen auch dem Schutz vor Schnecken, Raupen oder hungrigen Säugetieren: Gegen Abend und bei Regen schließen sie sich über den walzlichen Blütenständen und machen sie mit ihren Stacheln unzugänglich.

  • Die Verbreitung der Achänen übernimmt der Wind.
  • In Deutschland ist die Alpen-Mannstreu selten geworden, da sie gerne als Trockenpflanze gepflückt wird und ihre natürlichen Lebensräume arg im Schwinden begriffen sind. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten und darf nicht aus der Natur entnommen werden.

Wissenswertes

So stachlig die hübschen Biester auch aussehen: Auch die Artischocke ist eine Distel, und genau wie bei dieser kann man die fleischigen Anteile der Alpen-Mannstreu gekocht essen.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Alpen-Mannstreu
Quelle: peganum from Henfield, England, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Blatt Alpen-Mannstreu
Quelle: Niccolò Caranti, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Alpen-Mannstreu
Quelle: Whgler, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Alpen-Mannstreu
Quelle: klemen cerkovnik/shutterstock.com
Blüte Alpen-Mannstreu
Quelle: Ivar Leidus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Sortentabelle

Eryngium alpinum
Quelle:peganum from Henfield, England, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Eryngium alpinumAlpen-Mannstreu
  • heimisch
Eryngium alpinum 'Blue Star'
Quelle:Brzostowska/shutterstock.com
Eryngium alpinum 'Blue Star'Alpen-Mannstreu 'Blue Star'
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
Alpen-MannstreuEryngium alpinumblau gefärbte Blütenstände

aufrecht, horstbildend
60 - 100 cm
30 - 50 cm


Kübel geeignet

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Alpen-Mannstreu 'Blue Star'Eryngium alpinum 'Blue Star'sehr intensive Blüten- und Blattfärbung

aufrecht, horstbildend
15 - 80 cm
30 - 50 cm

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ab 10,10 €

Häufige Fragen

Wert für Insekten und Vögel

Alpen-Mannstreu ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schwebfliegen

Käfer

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Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
09.10.2023