Was ist Kaki?
Kaki, Kakibaum oder Kakipflaume (Diospyros kaki) ist ein 2-5 Meter hoher, ausladender sommergrüner Baum aus der Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae), der aus der Ferne an einen Apfelbaum erinnert, und stammt aus den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens. Die dicke graubraune Rinde ist im Alter borkig und blättert in Schuppen ab. Anfangs sind die jungen Triebe dicht behaart, später verkahlen sie. Die wechselständig stehenden Blätter sind dick, oval, oberseits glänzend und dunkelgrün, unterseits etwas heller, matt und behaart; sie werden bis zu 20 Zentimeter lang und bekommen im Herbst eine hübsche gelbe bis rötliche Färbung.
Der Kakibaum ist ein- oder zweihäusig. Im ersteren Falle stehen männliche und weibliche Blüten voneinander getrennt, die größeren weiblichen meist einzeln, die kleineren männlichen in kleinen Gruppen zu 2-5 Exemplaren. Sie erscheinen am letztjährigen Holz, sind gestielt, bis zwei Zentimeter breit, radiärsymmetrisch mit vier verwachsenen grünen Kelchblättern und cremeweißen, urnenförmig verwachsenen Kronblättern. Die sexuelle Ausprägung verändert sich oftmals von Jahr zu Jahr je nach den Außenbedingungen.
Bei den Früchten handelt es sich um tomatenähnliche, 5-8 Zentimeter große Beeren, an denen die vier vertrocknenden Kelchblätter erhalten bleiben und die eine weiche, teils faserige Textur haben. Die dünne, aber feste Schale ist gelb bis rot und enthält ein festes, geleeartiges und teils faseriges Fruchtfleisch mit maximal acht 1-2 Zentimeter langen, flach eiförmigen bis elliptischen braunen Samen. Charakteristischerweise bleiben die Früchte im Herbst am Baum, derweil die bunten Blätter bereits abfallen.
Kaki im Garten
Quelle: Serg Zastavkin/shutterstock.com
Standort
Die Kaki hält man unter Glas in lehmhaltiger, nährstoffreicher Blumenerde und in voller Sonne; sie braucht im Sommer viel Wasser, im Winter deutlich weniger. Im Freiland benötigt sie einen tiefgründigen, nährstoffhaltigen und durchlässigen Lehmboden ebenfalls im vollen Licht und vorzugsweise etwas windgeschützt. Die meisten Sorten vertragen Minustemperaturen bis zu -15 °C.
Schnitt
Will man den Kakibaum zurückschneiden, so sollte man das im Januar tun.
Vermehrung
Prinzipiell ist eine Vermehrung mithilfe von Samen möglich, aber in der Regel greift man auf kleine Bäumchen aus Baumschule oder Gartenfachhandel zurück. Viele der Kultivare sind auf wüchsige und unempfindliche Unterlagen gepfropft. Die ersten Blüten und Früchte stehen ab dem dritten bis sechsten Jahr zu erwarten.
Verwendung
In gemäßigten Gebieten kann man den Kakibaum als Solitär in den Garten pflanzen, allerdings benötigt er lange und warme Sommer, um zuverlässig Früchte zu bilden. Einige Kultivare gedeihen gut an warmen und sonnenbeschienen Mauern und sind voll frosthart, andere sind frostempfindlich. Letztere hält man vorzugsweise unter Glas im Wintergarten oder Gewächshaus und muss sie als Kübelpflanzen gegebenenfalls im Haus überwintern.
Schädlinge
Nur im warmen Klima und vor allem unter Glas können mitunter Schildläuse auftreten. Ansonsten ist die Kaki ausgesprochen robust und hat nur selten mit Krankheiten oder Schädlingen zu kämpfen.
Ökologie
Die meisten Kultivare der Kakipflaume können sich auch selbst befruchten, die Hilfe tierischer Bestäuber erhöht jedoch den Ertrag deutlich. Unbestäubte Früchte haben keine Samen.
Wissenswertes
Der Name Kaki stammt übrigens aus dem Japanischen. Kaki ist nicht gleich Kaki – die Ursprungsart mit ihren bitterlichen und samenreichen Früchten findet man im europäischen Obsthandel nur noch selten. Hier herrscht die Sharonfrucht vor, die eine wesentlich dünner Schale hat, keine Kerne enthält und die man bereits im unreifen Zustand genießen kann, ohne dass es einem die Schuhe auszieht. Es handelt sich dabei um eine eigene Handelsmarke, die aus der namensgebenden Sharon-Ebene in Israel stammt; sie ist relativ breit und hat eine orange Farbe.
Ähnlich ist die etwas länglicher geformte und hellrote Persimone; sie wird vor allem in Spanien angebaut und hat ebenfalls eine dünnere Schale und ein gerbstoffarmes Fruchtfleisch, im Gegensatz zur Sharonfrucht oft aber noch einige Kerne. Für den Lebensmittelhandel sind diese Sorten auch deswegen praktisch, weil man sie ähnlich wie Bananen mit Ethylengas nachreifen kann. Erst durch diese Nachbehandlung kurz vor dem Verkauf werden sie vollständig reif und verlieren ihren bitteren Geschmack. Für den Transport sind die unreifen und ungleich festeren Früchte besser geeignet.
Interessanterweise führt der Reifeprozess nicht zu einem Abbau der bitter schmeckenden Tannine, sie werden lediglich in eine unlösliche Form überführt und sind dadurch nicht mehr adstringierend. Diese Unlöslichkeit ist auch der Grund, warum Sharon-Frucht und Persimone bereits unreif essbar sind.
In asiatischen Ländern ist die Vielfalt höher; rund 90 Prozent der Weltproduktion an Kaki stammen aus China, Japan und Korea.
Im heimischen Garten erntet man die Früchte vor dem ersten Frost. Gegebenenfalls lässt man sie noch nachreifen; ein paar Äpfel in der Nähe beschleunigen den Prozess, ähnlich wie bei Bananen, denn sie setzen gasförmiges Ethylen frei, das die Reifung beschleunigt.
Bei der Fruchtbildung darf man sich nicht wundern, wenn die Bäume zweimal reichlich Früchte verlieren. Die ersten großen Verluste stellen sich kurz nach der Blüte ein, wo gut die Hälfte abfällt. Eine zweite Fuhre folgt ihnen im August, und was dann noch am Baum hängt bleibt bis zur Reife stehen. Das ist völlig normal und hängt von Wetter, Wasserversorgung und weiteren Faktoren ab.