https://www.naturadb.de/pflanzen/cercidiphyllum-japonicum/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Gehölz |
Höhe: | 8 - 10 m |
Breite: | 4,5 - 7 m |
Zuwachs: | 30 - 50 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | rot |
Blühzeit: | |
Blütenform: | unscheinbar, in Büscheln |
Blattfarbe: | grün, blaugrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, herzförmig |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Lebkuchenbaum, Katsurabaum oder Japanischer Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) gehört zur Familie der Kuchenbaumgewächse (Cercidiphyllaceae). Er kommt aus Japan, Korea und China, wo er in Wäldern und an Flussläufen bis ins Gebirge auf 2.800 Meter aufsteigend wächst. Während der Japanische Kuchenbaum bei uns meist nur eine Höhe um die zehn Meter erreicht wird er dort bis über 30 Meter hoch.
Der laubabwerfende Baum oder große Strauch wächst zunächst pyramidenförmig, später bekommt er eine rundliche und eher lichte Krone. Die Stämme sind gerade, die Äste symmetrisch. Es werden sowohl Langtriebe als auch Kurztriebe gebildet, letztere bereits ab dem zweiten Jahr. Seine braungraue Rinde ist zunächst glatt und später netzartig gefeldert. Die Winterknospen stehen sich an den Zweigen gegenüber und haben eine konisch-ovale Form, wobei die äußere Knospenschuppe die komplette Winterknospe bedeckt und sich auf ihrer Rückseite überlappt.
Die mittelgrünen Blätter stehen gegenständig, selten wechselständig; sie werden bis zu 10 Zentimeter lang mit 3-6 Zentimeter langem dunkelroten Stiel mit Nebenblättern und haben eine mattgrüne Oberseite und eine bläulich-grüne Unterseite. Die Blätter weisen einen Dimorphismus auf: An den Langtrieben erscheinen sie paarweise, sind 3,2-4,5 Zentimeter lang und 1,9-3,2 Zentimeter breit, breit-eiförmig bis elliptisch mit ganzem oder gezähntem Rand, an den Kurztrieben stehen sie einzeln, werden sie 3,7-9 Zentimeter lang und 5-8,3 Zentimeter breit und sind an der Basis herzförmig oder nierenförmig mit gekerbtem Rand. Wenn sie sich im Frühjahr nach den Blüten entfalten sind sie zunächst bronzefarben; im Herbst verfärben sie sich gelb, orange und rot. Beim Zerreiben und Verwelken verströmen sie einen karamellartigen Duft, der an Lebkuchen erinnert – daher auch der ungewöhnliche Name. Allerdings ist das nicht von langer Dauer: sind sie erst einmal abgefallen ist der Geruch verschwunden. Als Lebkuchengewürz kommen sie daher nicht in Frage ;-).
Der Lebkuchenbaum ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich, heißt die Blüten stehen auf männlichen und weiblichen Exemplaren. Sie erscheinen bereits im März und April noch vor dem Laub und blühen bis in den Mai hinein. Die Blütenstände sind büschelig und stehen mit Deckblättern in den Blattknoten der Kurztriebe; sie besitzen keine Blütenhülle und sind auf den Geschlechtsapparat reduziert. Die kurzen männlichen Blütenstände enthalten mehrere Blüten, die weiblichen Blütenstände weisen einen kurzen Stiel auf und bestehen aus 2-6, selten bis zu acht Blüten. Bei den Männchen finden sich 7-13 purpurrote Staubblätter, die Weibchen bestehen aus einem oberständigen Fruchtknoten mit einem einzigen Fruchtblatt mit 15-20 Samenanlagen in zwei Reihen; der Griffel weist eine lange flache rote Narbe auf.
Bei den Früchten handelt es sich um braune sichelförmige Balgfrüchte mit kurzem Schnabel, die mehrere fünf Millimeter große geflügelte flache Samen enthalten. Diese bestehen aus einem ölhaltigen Endosperm und einem großen, aus zwei Keimblättern gebildeten Embryo. Sie bleiben bis ins folgende Jahr hinein an den Bäumen stehen.
Japanischer Kuchenbaum bevorzugt einen gut drainierten und lockeren, fruchtbaren und humosen Boden mit Halbschatten. In der prallen Sonne wächst er deutlich langsamer als im lichten Schatten. Die flachen oder herzförmigen Wurzeln sind für einen tiefgründigen Boden dankbar. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein, Trockenheit verträgt er nur begrenzt. Gegebenenfalls musst Du im Sommer mit der Gießkanne zu Hand sein. Die schönste Herbstfärbung bekommen die Blätter des Lebkuchenbaums auf sauren Böden, ansonsten gedeiht er auch auf neutralem Untergrund. Schutz vor kalten und trockenen Winden ist bei dem Exoten erforderlich. Im Winter empfiehlt sich bei jungen Lebkuchenbäumen etwas Schutz, später sind sie auch in unseren Breiten frosthart.
Der Lebkuchenbaum neigt dazu, mehrere Stämme zu bilden und zum großen Strauch heranzuwachsen. Hast Du ein kleines Exemplar im Garten kannst Du das mit geeigneten Schnittmaßnahmen nach Deinen Wünschen gestalten und gegebenenfalls einen Hauptstamm übriglassen. Ansonsten entfernt man im späten Winter oder zeitigen Frühjahr schiefe und überkreuzende Zweige, damit sich eine schöne Krone bildet. Weiteres Schneiden ist nicht erforderlich, und die Bäume wachsen auch ohne menschliches Zutun zu prächtigen Exemplaren heran.
Die reifen Samen bekommt man auch im Fachhandel, wenn man sich an der Aufzucht vom Lebkuchenbaum versuchen möchte. Man zieht sie am besten in Kästen oder Töpfen vor, bevor man sie ins Freiland bringt. Schneller fährst Du mit einem jungen Lebkuchenbaum aus der Baumschule oder dem Gartenmarkt. Von vorhandenen Bäumen lassen sich im späten Frühjahr grundständige Stecklinge und im Hochsommer halbverholzte Stecklinge abnehmen.
Als Zierbaum ist der Lebkuchenbaum in Gärten, Parks und Grünanlagen beliebt, da er mit seinen ungewöhnlichen Blüten und der bunten Herbstfärbung hervorsticht. Mit seiner Größe eignet er sich im heimischen Garten vor allem als Solitär, und auch als Kübelpflanze kann man ihn als Hochstamm ziehen und auf Balkon oder Terrasse stellen. In Asien und den USA sieht man ihn auch als Alleebaum.
Bei uns ist der Japanische Kuchenbaum praktisch frei von Schädlingen und Krankheiten. Er gilt als ausgesprochen robust, sodass ihm im heimischen Garten eher Pflegefehler zu schaffen machen.
Beim Lebkuchenbaum werden die Blüten vom Wind bestäubt, sodass Bienen und andere Insekten hier leer ausgehen. Dagegen können sich unsere einheimischen Vögel für die Samen erwärmen, die im Winter lange Zeit an den Bäumen verweilen, bevor sie herunterfallen.
In China gilt der Katsurabaum mittlerweile als gefährdet, aber dank der wesentlich reichhaltigeren Populationen in Japan gilt er noch nicht als vom Aussterben bedroht.
Cercidiphyllum bedeutet Cercis-blättrig; Cercis ist die Gattung Judasbaum, die ähnliche Blätter aufweist. Kuchenbaumgewächse oder Cercidiphyllaceae nie gehört? Nicht unbedingt ein Wunder, denn die beiden einzigen Vertreter dieser Familie, Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) und Pracht-Kuchenbaum oder Großer Katsurabaum (Cercidiphyllum magnificum) kommen nur in China, Korea, Japan und Taiwan vor. Den Namen hat die Gattung von ihren Blättern, die beim Verwelken einen aromatischen lebkuchenartigen Duft verströmen. Die sind beim Pracht-Kuchenbaum deutlich kleiner und eher herzförmig. Bisweilen wird er auch als Unterart der dann einzigen Typart, Cercidiphyllum japonicum var. magnificum geführt.
Ähnlich wie der Ginkgo sind sie lebende Fossilien, die im Paläozän und Eozän auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet waren - sogar bei uns in Europa, wie Versteinerungen zeigen. Das erklärt auch, warum das Relikt in der freien Natur nur noch in weit voneinander getrennten Arealen vorkommt.
Neben der Wildart gibt es im Gartenfachhandel verschiedene Zuchtsorten, etwa Cercidiphyllum japonicum ‚Pendulum‘ (auch als Cercidiphyllum japonicum f. pendulum angeboten) mit schlanken hängenden Ästen. Wildart, ‚Pendulum‘ und die Zuchtsorte Cercidiphyllum japonicum ‚Heronwood Globe‘ haben den renommierten Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen.
Japaner verwenden den Katsurabaum auch als Bauholz, für Möbel und Bleistifte und pflanzen ihn eigens dafür an. Was nicht heißt, dass man auch dort seinen dekorativen Wert zu schätzen weiß. Aus dem dunklen harten Holz macht man auch Goban, die Spielbretter für das bekannte Go-Spiel. Demzufolge haben schon mehr Leute Kontakt mit dem Lebkuchenbaum als ihnen bewusst ist ;-).
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
LebkuchenbaumCercidiphyllum japonicumBlätter duften nach Lebkuchen, leuchtende Herbstfärbung | 8 - 10 m 4,5 - 7 m | | ab 26,80 € | |
Lebkuchenbaum 'Pendulum'Cercidiphyllum japonicum 'Pendulum' | ||||
Lebkuchenbaum 'Rotfuchs'Cercidiphyllum japonicum 'Rotfuchs' |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Lebkuchenbaum kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Bei uns wird der Lebkuchenbaum bestenfalls so was um die zehn Meter hoch. Das sind aber Zwerge im Vergleich zu den Bäumen in ihrer japanischen und chinesischen Heimat: Dort werden sie bis 45 Meter hoch und haben dann einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Metern. Lebkuchenbäume gelten zudem als äußerst zäh und langlebig und können mehrere hundert Jahre alt werden. In Wake in der Präfektur Okyama steht ein Exemplar, das mit 38 Metern Höhe über 1000 Jahre alt sein soll.
Vor allem in jungen Jahren wächst der Lebkuchenbaum recht flott – er wird nach fünf Jahren vier Meter hoch, 20 Meter erreicht er innerhalb von 50 Jahren. Zudem gilt er als recht langlebig; seine Stämme werden in Ostasien bis zu zwei Meter dick und die Kronen erreichen eine Höhe von bis zu 45 Metern.
Im Alter ja, zumindest in unseren Breiten. Allerdings sollte man die Bäume in jungen Jahren etwas schützen, denn da reagieren sie noch recht empfindlich auf Minusgrade.
Nicht dass man wüsste – allerdings laden die Blätter und Früchte auch nicht unbedingt zum Verzehr ein, auch wenn erstere ein ausgeprägtes lebkuchenartig-karamelliges Aroma aufweisen. Im getrockneten Zustand ist dieses übrigens sowieso verschwunden.
Lebkuchenbaum ist nicht heimisch. Wir haben leider keine genauen Daten zum Wert für Bienen, Schmetterlinge & Co. Häufig haben aber heimische Pflanzen einen höheren ökologischen Nutzen.