Was ist Amerikanische Klettertrompete?
Amerikanische Klettertrompete oder Jasmintrompete (Campsis radicans) gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Die beliebten Zierpflanzen sind in den Wäldern und Dickichten von Misch- und Auwäldern der Südstaaten der USA beheimatet und bilden sommergrüne, verholzende Lianen, die bis zu zehn Metern Länge erreichen und sich im Sommer durch eine verschwenderische Blütenpracht hervortun.
Die wüchsigen Pflanzen klettern mit Hilfe von Luftwurzeln an Rankhilfen und umliegenden Gewächsen empor. Die jungen Triebe sind glatt und biegsam, später verholzen sie und werden nicht zuletzt dank der Verankerung mit ihren Sproßwurzeln sehr stabil. Ihre Rinde ist blässlich, von Schuppen bedeckt und löst sich im Alter streifig ab. Die glänzenden gegenständigen und bis über 30 Zentimeter langen Blätter sind oberseits anfangs smaragdgrün, später dunkelgrün, auf der Unterseite deutlich matter und gefiedert mit 7-11 eiförmigen Abschnitten, die einen gezähnten Rand aufweisen.
Auffällig sind die schlanken trichter- oder trompetenförmigen Blüten, die zu 4-12 Exemplaren in endständigen Trugdolden an den diesjährigen Trieben erscheinen; sie werden bis zu acht Zentimeter lang und sind innen gelb, außen orange und am Rand scharlachrot gesäumt. Sie sind schwach zygomorph, zwittrig und fünfzählig, mit einem ledrigen glockenförmigen Kelch mit scharfen oder abgerundeten Zähnen und einer bis zu acht Zentimeter langen Krone. Im Inneren befinden sich vier Staubblätter und ein oberständiger zweikämmeriger Fruchtknoten, aus dem sich eine längliche braune, bis zu 15 Zentimeter lange zigarrenförmige Kapsel mit bis zu 700 Samen bildet. Diese sind flach, dünn und beidseits geflügelt, mit einer Gesamtlänge von 12-20 Millimetern.
Amerikanische Klettertrompete im Garten
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Standort
Die Amerikanische Klettertrompete bevorzugt einen frischen, mäßig nährstoffreichen, gut drainierten humosen Boden mit reichlich Sonne und Wärme, am besten in einer windgeschützten Südlage. Die Pflanzen sind frosthart, aber bei strengen Minusgraden sollte man sie sicherheitshalber schützend abdecken, insbesondere junge Exemplare. Im Sommer muss man bei längeren Trockenphasen öfters mal gießen, auch wenn sie diese recht gut übersteht. Vor Austrocknung lassen sich die Wurzelscheiben gut schützen, indem man sie reichlich mit kleineren Stauden oder Gehölzen bepflanzt. Die Trompetenblume weiß die Nachbarschaft zu schätzen und gedeiht umso üppiger.
Schnitt
Schneiden sollte man die Amerikanische Klettertrompete im späten Winter oder zeitigen Frühjahr. Dabei schneidet man die Seitentriebe auf drei oder vier Knospen zurück und lichtet zu dichte, parallel wachsende und überkreuzende Triebe aus. Die Pflanzen danken es im Folgejahr mit umso reichhaltigerer Blütenpracht.
Vermehrung
Im Herbst kann man die Samen in Töpfen oder Kästen aussäen; selber ernten kann man sie nur, wenn die Früchte ausreichend Wärme abbekommen. Sie brauchen eine Kältephase zur Stratifizierung. Ebenso leicht ist es möglich, im Frühling Stecklinge mit Blattaugen oder im Sommer halbverholzte Stecklinge abzunehmen. Sogar im Winter lassen sich noch Wurzelschnittlinge gewinnen. Bei niederliegenden Trieben sind auch Absenker möglich. Empfehlenswert sind gepfropfte Exemplare aus dem Gartenfachhandel, die auf einer besonders pflegeleichten und wüchsigen Unterlage daherkommen; diese Eigenschaften lassen sich leider mit Stecklingen nicht weiterführen.
Verwendung
Die Lianen benötigen eine Rankhilfe in Form von Mauern, Zäunen, Pfählen oder ähnlichem. In den ersten Jahren sollte man sie vorsichtig leiten und befestigen, bis sich richtige Haupttriebe gebildet und ausreichend verankert haben. Später sind die Sprosswurzeln fest genug, um für ausreichende Stabilität zu sorgen. Südmauern sagen ihnen besonders zu – das Mauerwerk speichert tagsüber die Wärme und versorgt die Pflanzen bis spät in den Abend.
Schädlinge
Die Amerikanische Klettertrompete ist selten von Schädlingen und Krankheiten betroffen. Anfällig ist sie nur für Mehltau, und auch Blattläuse, Schild- und Schmierläuse und für Weiße Fliege treten vereinzelt auf.
Ökologie
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So schön die Amerikanische Klettertrompete sich auch im heimischen Garten gibt, in ihrer amerikanischen Heimat sind die uns hier fremden Kolibiris die Hauptbestäuber. Allerdings finden sich auch unsere einheimischen Hummeln und Bienen an den Nektarquellen ein. Die Blüten öffnen sich am Vormittag und produzieren einen Tag lang Nektar; sie bleiben aber noch etliche Tage erhalten. Weniger als zehn Prozent der Blüten bilden Früchte.
Interessant ist die Zusammenarbeit mit Ameisen – die Pflanzen bilden auch außerhalb der Blüten in extrafloralen Nektarien reichlich Zuckersaft, der die kleinen Krabbler anlockt. Im Gegenzug halten sie die Pflanze von Schädlingen frei. Die insgesamt produzierte Menge an Nektar ist für Pflanzen dieser Breitengrade ungewöhnlich groß. Auch Schmetterlinge machen davon gerne Gebrauch, ohne etwas zu Bestäubung oder Verteidigung beizutragen.
Die Verbreitung der breit hautflügeligen Samen erfolgt mit dem Wind.
Wissenswertes
In Europa wurde die Amerikanische Klettertrompete Ende des 17. Jahrhunderts als Zierpflanze eingeführt. Andere botanische Namen, unter denen sie zeitweise im Gartenfachhandel angeboten wird, sind Bignonia radicans und Tecoma radicans. Man bekommt verschiedene Sorten mit unterschiedlich gefärbtem Laub und bunten Blüten, etwa „Flamenco“ mit orangeroten und „Flava“ mit gelben Blüten.
Der Gattungsname leitet sich vom griechischen kampe für gebogen ab und bezieht sich auf die gebogenen Staubfäden. Das artspezifische Epithethon radicans bedeutet wurzelnd, da die Pflanzen Luftwurzeln zum Klettern ausbilden.