Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Höhe: | 20 - 150 cm |
Breite: | 20 - 40 cm |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | j f m a m j j a s o n d |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe | grün |
Blattform | länglich-lanzettlich, verzweigt, kahl |
Bienen: | Bienenweide (11 Arten) |
ist essbar | Verwendung: als Salat, einjährige Wurzel wie Meerrettich |
Orientalisches Zackenschötchen ist eine potenziell invasive gebietsfremde Art. Es liegt die begründete Annahme vor, dass sie heimische Arten verdrängt und die Biodiversität gefährdet (siehe BfN-Skripten 352).
Pflanze im Zweifelsfall lieber einheimische Gewächse, über die sich auch die Tierwelt in deinem Garten freut.
Orientalisches Zackenschötchen, Glattes Zackenschötchen oder Türkische Rauke (Bunias orientalis) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). In Mitteleuropa ist die vor allem in Sibirien bis Osteuropa beheimatete Pflanze wenig verbreitet, gilt aber als sich rasch ausbreitender Neophyt. Die zwei- oder mehrjährigen, bis zu 1,5 Metern hohen Pflanzen wachsen selten und unbeständig in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, auf Bahngeländen und Ufern.
Einer tiefreichenden, bis zu fünf Zentimeter dicken spindelförmigen braunen Wurzel entspringen die aufrechten, erst im oberen Drittel reich verzweigten Stängel. Diese sind unten kahl, weiter oben zusehends dicht behaart und mit warzigen Höckern besetzt. Die Blätter stehen unten in einer Halbrosette und sind länglich-lanzettlich und bis zu 40 Zentimeter lang, länglich-lanzettlich, weiter oben sind sie fiederteilig mit großem Endabschnitt und unterhalb der Blütenstände sitzend, ungeteilt und lanzettlich mit doppelt gesägtem Rand.
Bei den Blütenständen handelt es sich um große breite Rispen mit zwittrigen vierzähligen und radiärsymmetrischen, fünf Millimeter großen Kreuzblüten. Die Kelchblätter sind grün, die Kronblätter goldgelb und 5-8 Millimeter lang. Die aufrecht abstehenden Früchte sind asymmetrische und warzige, 5-10 Millimeter lange Schötchen mit bis zu 1,5 Zentimeter langen Stielen und zahlreichen Samen.
Das Orientalische Zackenschötchen liebt einen mäßig trockenen bis frischen, nährstoffreichen und locker-humosen Ton- und Lehmboden.
Im Garten will man die Pflanzen meist eher loswerden als anpflanzen. Dafür ist regelmäßiges Jäten und ein Wurzelbohrer erforderlich – selbst kleine Wurzelstücke treiben neu aus, und die Selbstaussaat ist äußerst erfolgreich. Andererseits ist das Orientalische Zackenschötchen ein gutes Insektenfutter.
Die Vermehrung erfolgt mit Samen, und die Pflanzen sorgen unbeaufsichtigt auch selbst für reiche Selbstaussaat.
Im Garten ist das Orientalische Zackenschötchen nur bedingt willkommen, da es als invasiver Neophyt gilt. Mit seinen gelben Blütenständen macht es sich aber gut in naturnahen Wiesen.
Schädlinge und Krankheiten sind bei der robusten Pflanze eher die Ausnahme.
Die Bestäubung erfolgt durch Selbstbestäubung oder Hummeln, Bienen und Fliegen, für die Pollen und Nektar leicht zugänglich sind. Den Pollen sammeln insgesamt elf Wildbienen, acht Sandbienen (Andrena spec.), Halictus maculatus und Halictus subauratus sowie Lasioglossum nitidulum. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Klettverbreitung, indem sie an vorüberstreifenden Menschen und Tieren haften bleiben.
Die Blätter des Orientalischen Zackenschötchens sind sehr eiweißreich und wurden bisweilen als Futterpflanze angebaut. Viele Bauern bereuen das inzwischen, denn der Exot ist ausgesprochen konkurrenzstark und breitet sich ungehemmt aus. Selbst kleine Wurzelfragmente bilden neue Pflanzen, und unreife Samen können immer noch ausreifen und keimen.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
In Mitteleuropa gilt das Orientalische Zackenschötchen vielerorts als ungeliebter Neophyt, der sich rasant ausbreitet und andere Pflanzen verdrängt. In seiner Heimat werden die Blätter gekocht oder als Salat gegessen, und die Wurzeln sind ähnlich würzig-scharf wie Meerrettich. Sie lassen sich gerieben konservieren oder als Pulver für Saucen trocknen. In der Naturheilkunde Russlands verwendet man die Pflanzen gegen Würmer und Skorbut.
Orientalisches Zackenschötchen ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen