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Orientalisches Zackenschötchen (Bunias orientalis)
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Orientalisches ZackenschötchenTürkische Rauke

Bunias orientalis

Das Wichtigste auf einen Blick

invasiver Neophyt Zweijährige essbar lange Blühzeit

Achtung

Orientalisches Zackenschötchen ist eine invasive Art und schädigt die Natur, indem sie die Artenvielfalt bedroht. Bitte pflanze diese Art nicht - vielen Dank!

  • Aus Sibirien und Osteuropa eingeschleppter Kreuzblütler
  • Pfahlförmige Wurzel, ein- oder mehrjährig
  • Oben behaarte Stängel
  • Gelbe Kreuzblüten in Rispen
  • Zahlreiche Samen
  • Vermehrung mit Samen und durch Selbstaussaat
  • Sehr vermehrungsfreudig und konkurrenzstark
  • Bestäubung durch Bienen, Hummeln und Schwebfliegen
  • Verbreitung durch klettenartige Früchte
  • Essbare Blätter und Wurzeln
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: lehmig
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Zweijährige
Wuchs: aufrecht, buschig
Höhe: 20 - 150 cm
Breite: 20 - 40 cm
Wurzelsystem: Herzwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
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n
d
Blütenform: rispenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattform: länglich-lanzettlich, verzweigt, kahl
🐝 Ökologie

Orientalisches Zackenschötchen ist eine invasive Art und schädigt die Natur, indem sie die Artenvielfalt bedroht. Bitte pflanze diese Art nicht - vielen Dank!

ℹ️ Sonstiges
ist essbar junge Blätter und Blätter
Verwendung: als Salat, einjährige Wurzel wie Meerrettich
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Kreuzblütlerartige
Familie: Kreuzblütler
Gattung: Zackenschötchen
Orientalisches Zackenschötchen gefährdet möglicherweise die Artenvielfalt
Markus Wichert

Orientalisches Zackenschötchen ist eine potenziell invasive gebietsfremde Art. Es liegt die begründete Annahme vor, dass sie heimische Arten verdrängt und die Biodiversität gefährdet. Mehr zum Thema liest du auf der Seite invasive Pflanzen.

Pflanze im Zweifelsfall lieber heimische Pflanzen. Unsere Insekten und Tiere sind auf sie angewiesen.
Unsere Quellen

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Orientalisches Zackenschötchen?

Orientalisches Zackenschötchen, Glattes Zackenschötchen oder Türkische Rauke (Bunias orientalis) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). In Mitteleuropa ist die vor allem in Sibirien bis Osteuropa beheimatete Pflanze wenig verbreitet, gilt aber als sich rasch ausbreitender Neophyt. Die zwei- oder mehrjährigen, bis zu 1,5 Metern hohen Pflanzen wachsen selten und unbeständig in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, auf Bahngeländen und Ufern.

Einer tiefreichenden, bis zu fünf Zentimeter dicken spindelförmigen braunen Wurzel entspringen die aufrechten, erst im oberen Drittel reich verzweigten Stängel. Diese sind unten kahl, weiter oben zusehends dicht behaart und mit warzigen Höckern besetzt. Die Blätter stehen unten in einer Halbrosette und sind länglich-lanzettlich und bis zu 40 Zentimeter lang, länglich-lanzettlich, weiter oben sind sie fiederteilig mit großem Endabschnitt und unterhalb der Blütenstände sitzend, ungeteilt und lanzettlich mit doppelt gesägtem Rand.

Bei den Blütenständen handelt es sich um große breite Rispen mit zwittrigen vierzähligen und radiärsymmetrischen, fünf Millimeter großen Kreuzblüten. Die Kelchblätter sind grün, die Kronblätter goldgelb und 5-8 Millimeter lang. Die aufrecht abstehenden Früchte sind asymmetrische und warzige, 5-10 Millimeter lange Schötchen mit bis zu 1,5 Zentimeter langen Stielen und zahlreichen Samen.

Orientalisches Zackenschötchen im Garten

Quelle: Orest lyzhechka/shutterstock.com

Standort

Das Orientalische Zackenschötchen liebt einen mäßig trockenen bis frischen, nährstoffreichen und locker-humosen Ton- und Lehmboden.

Schnitt

Im Garten will man die Pflanzen meist eher loswerden als anpflanzen. Dafür ist regelmäßiges Jäten und ein Wurzelbohrer erforderlich – selbst kleine Wurzelstücke treiben neu aus, und die Selbstaussaat ist äußerst erfolgreich. Andererseits ist das Orientalische Zackenschötchen ein gutes Insektenfutter.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt mit Samen, und die Pflanzen sorgen unbeaufsichtigt auch selbst für reiche Selbstaussaat.

Verwendung

Im Garten ist das Orientalische Zackenschötchen nur bedingt willkommen, da es als invasiver Neophyt gilt. Mit seinen gelben Blütenständen macht es sich aber gut in naturnahen Wiesen.

Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten sind bei der robusten Pflanze eher die Ausnahme.

Wissenswertes

Die Blätter des Orientalischen Zackenschötchens sind sehr eiweißreich und wurden bisweilen als Futterpflanze angebaut. Viele Bauern bereuen das inzwischen, denn der Exot ist ausgesprochen konkurrenzstark und breitet sich ungehemmt aus. Selbst kleine Wurzelfragmente bilden neue Pflanzen, und unreife Samen können immer noch ausreifen und keimen.

Was sind zweijährige Pflanzen?
Markus Wichert

Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (5)

Gesamte Pflanze Orientalisches Zackenschötchen
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Orientalisches Zackenschötchen
Quelle: Marie PORTAS, CC BY-SA 2.0 FR, via Wikimedia Commons
Frucht Orientalisches Zackenschötchen
Quelle: Marie PORTAS, CC BY-SA 2.0 FR, via Wikimedia Commons
Blatt Orientalisches Zackenschötchen
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Orientalisches Zackenschötchen
Quelle: Orest lyzhechka/shutterstock.com

Häufige Fragen

Wofür ist Orientalisches Zackenschötchen gut?

In Mitteleuropa gilt das Orientalische Zackenschötchen vielerorts als ungeliebter Neophyt, der sich rasant ausbreitet und andere Pflanzen verdrängt. In seiner Heimat werden die Blätter gekocht oder als Salat gegessen, und die Wurzeln sind ähnlich würzig-scharf wie Meerrettich. Sie lassen sich gerieben konservieren oder als Pulver für Saucen trocknen. In der Naturheilkunde Russlands verwendet man die Pflanzen gegen Würmer und Skorbut.

Wert für Insekten und Vögel

Achtung

Orientalisches Zackenschötchen ist eine invasive Art Diese Art wandert unkontrolliert in die umliegende Landschaft aus und schädigt die Natur durch eine Reduktion der Artenvielfalt nachhaltig.
Möglicherweise ernähren sich von dieser Pflanze nicht spezialisierte Insekten. Der ökologische Schaden ist allerdings größer als der Nutzen.
Bitte pflanze Orientalisches Zackenschötchen nicht - vielen Dank!

Quelle: BfN-Skripten 352

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
04.04.2024