Was ist Kugel-Ahorn?
Kugel-Ahorn ist eine Zuchtsorte des einheimischen Spitz-Ahorns, wobei der Name der Unterart globosum, kugelförmig auf seine rundliche Krone hinweist. Im Gegensatz zu seinem wilden Bruder wird er nur vier bis sechs Metern hoch und passt wesentlich besser in kleine Gärten. Auch bei der Züchtung ist die Baumkrone dicht und reich verzweigt und färbt sich im Herbst leuchtend gelb oder in zarten Rottönen. Die Borke des Stammes ist dunkelgrau und längsrissig, die der Äste hellbraun.
Seine typischen fünf- bis siebenteiligen Spitzahorn-Blätter mit spitzen Spitzen und abgerundeten Buchten sind anfangs bräunlich und werden später saftig grün. Im Frühjahr erscheinen seine unscheinbaren gelblich-grünen Blüten, die in dichten Dolden stehen und oftmals zu den ersten Blüten eines Gartens gehören. Aus ihnen werden im Herbst die typischen paarigen Propellerfrüchte, die sich beim Ablösen um die eigene Achse drehend einen Ort zum Keimen suchen.
Kugel-Ahorn im Garten
Standort
Für den Kugel-Ahorn sollte man einen sonnigen bis halbschattigen Standort wählen. Es genügt normaler Gartenboden, der nicht zu schwer und nährstoffreich sein sollte. Er liebt gleichmäßige Feuchtigkeit, kommt aber im Sommer auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Das urbane Klima erträgt er klaglos, und Wind oder Temperaturen bis -35°C stellen für ihn kein Problem dar.
Schnitt
Will man die typische kompakt-kugelige Form bewahren, muss man ab und zu zur Heckenschere greifen. Dafür sollte man den Spätsommer wählen, rechtzeitig vor den ersten Frösten, da die Schnittflächen kälteempfindlich sind und in Spätherbst und Winter stark bluten. Gründliches Abdesinfizieren schützt vor der Rotpustelkrankheit, einer Pilzinfektion mit dem Schlauchpilz Nectria cinnabaria, die Wunden als Eintrittstelle benutzt. Ansonsten gilt der Kugel-Ahorn als gut schnittverträglich.
Vermehrung
Kugel-Ahornbäume werden gepfropft – das heißt, die typische Kugelform kommt durch das Okulieren eines Edelzweiges auf einer besonders gutwüchsigen Unterlage zustande. Für einen Laien ist das kaum machbar. Der zusätzliche Aufwand erklärt, warum die Kleinbäume deutlich teurer sind als ihre wilden Artgenossen.
Verwendung
Dank seiner geringen Größe lässt sich der Kugel-Ahorn an vielen Stellen im Garten anpflanzen, entweder als dekorativer Solitär, im Vorgarten oder an Auffahrten. Die dichten runden Kronen sind blickdicht und bei brütenden Vögeln sehr beliebt. Kleine Exemplare sind sogar für die Bepflanzung von Kübeln und damit für Balkon und Terrasse geeignet.
Schädlinge
Der Kugel-Ahorn ist robust und widerstandsfähig, aber Fehler in der Pflege oder ein zu nasser Standort können Krankheiten provozieren. Dazu gehört insbesondere der Befall mit Mehltau oder Pilzen, die wie die Rotpustelkrankheit über Wunden oder die Verticillium-Welke über das Wurzelwerk eindringen und die Pflanzen nachhaltig schädigen. Blattläuse sind typische Dauergäste und sorgen für lästigen Rußtau unter den Bäumen, schaden diesen aber nicht.
Ökologie
Mit seinen noch vor der Belaubung erscheinenden unscheinbaren Blüten ist der Kugel-Ahorn eine willkommene Insektenweide. Hungrige Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge machen sich im Frühjahr über die reichhaltige Nektarquelle her, die vielerorts zu den ersten Nahrungsquellen des Jahres gehört. Die dichten Kronen bieten Vögeln Schutz für ihre Nester.
Wissenswertes
Mit seinem geringen Platzbedarf erfreut sich der Kugel-Ahorn wachsender Beliebtheit. Im Handel ist er etwas teurer als sein wilder Vorfahre und wird nach Stammhöhe, gemessen vom Boden bis zu den ersten Ästen der Krone verkauft. Durch das Pfropfen eines Edeltriebes auf eine Unterlage kann der Gärtner die Stammhöhe vorgeben. Viele Exemplare sind so berechnet, dass man problemlos unter der dichten Krone herlaufen kann.
Das Laub von Kugel-Ahorn ist schnell kompostierbar
Das Herbstlaub von Acer platanoides 'Globosum' wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.