Trockenmauer, schattig
B. Helbig

Naturmodul: Trockenmauer, schattig

Eine schattige Trockenmauer schafft mit ihren kühlen, geschützten Nischen ideale Bedingungen für Moose, Farne und spezialisierte Schattenbewohner, die zur Biodiversität im Garten beitragen.

Verborgene Lebensräume schaffen – mit einer Trockenmauer im Schatten

Eine Trockenmauer ist eine aufgeschichtete Mauer aus Natursteinen – ganz ohne Mörtel. Die offenen Fugen bieten geschützte Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen. 
Im schattigen Gartenbereich entsteht daraus ein wertvolles Mini-Biotop: für Amphibien, Insekten, Moose, Farne und viele andere Schattenbewohner.

Mehr als Stein auf Stein – was eine Trockenmauer im Schatten leistet

  • Lebensraum für Tiere: Kröten, Molche, Laufkäfer, Spinnen und andere Insekten verstecken sich in den Ritzen und Spalten
  • Wuchsort für Schattenpflanzen: Farne, Moose, Mauerraute und schattenliebende Wildkräuter fühlen sich in den Mauerspalten wohl
  • Feuchtes Mikroklima: Die Steine speichern Feuchtigkeit und gleichen Temperaturschwankungen aus – perfekt für viele Tiere
  • Natürlicher Blickfang: Auch in dunkleren Gartenecken bringt die Mauer Struktur, Ruhe und eine schöne, naturnahe Atmosphäre

Bewohnt, belebt, beschützt – wer hier einzieht

  • Amphibien wie Erdkröten und Molche nutzen die Mauer als kühles Tagesversteck
  • Spinnen & Käfer überwintern in geschützten Hohlräumen
  • Mauerbienen und andere Wildbienen nisten in trockenen Spalten oder senkrechten Steinritzen
  • Moose und Farne besiedeln dauerhaft feuchte Stellen und beleben die Mauer optisch wie ökologisch

Schattige Trockenmauer selber bauen – so geht’s

Standort:

  • Schattig bis halbschattig, z. B. an der Nordseite des Hauses, unter Gehölzen oder entlang einer Hecke

  • Windgeschützt, damit sie nicht zu schnell austrocknet


Material:

  • Natursteine mit unregelmäßiger Form: Kalkstein, Sandstein, Granit oder Gneis

  • Große, flache Steine für die Basis

  • Kleinere Steine, Bruchstücke, Steinsplitt und ggf. Erde für die Fugen

Tipp: Regionale, unbehandelte Steine sehen natürlicher aus und fördern die heimische Artenvielfalt


Bauweise – Schritt für Schritt:

  • Graben ausheben (20–30 cm tief) – sorgt für Stabilität

  • Drainageschicht aus Kies oder Schotter einfüllen

  • Erste Steinreihe setzen: große, flache Steine eng nebeneinander


Mauer aufbauen:

  • Steine leicht nach hinten geneigt schichten

  • Hohlräume bewusst lassen – wichtig für Tiere

  • Kleine Steine oder Erde in Fugen einklemmen

  • Fugen bepflanzen und am besten nach dem Aufbau einsetzen

  • Krone abdecken: größere Steine schützen vor Regen und Auswaschung


Geeignete Pflanzen für schattige Trockenmauern:

Tipp: Setze die Pflanzen direkt nach dem Bau in feuchte Fugen, damit sie sich gut verwurzeln können.

Auf dem Balkon – geht das auch?

Klein, aber voller Leben – Trockenmauer im Topf

Sie funktioniert wie ein bepflanzter Naturstein-Stapel und kann wunderbar schattige Ecken aufwerten.

  • Nutze einen größeren Pflanzkasten oder eine flache Zinkwanne

  • Schichte kleine Natursteine locker und leicht geneigt aufeinander

  • Fülle Fugen mit feinkrümeliger Erde oder Sand

  • Setze schattenverträgliche Pflanzen wie Waldmeister, Moos oder kleine Farne ein

  • Stelle die Mini-Mauer halbschattig und windgeschützt auf


So entsteht selbst auf dem Balkon ein kleiner Rückzugsort für Insekten, Moose und andere Pflanzen.

Fotos

Trockenmauer, schattig
B. Helbig
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