Naturmodul: Totholz, sonnig
Totholz (wie z.B. abgestorbene Bäume oder Äste) ist ein wertvoller Lebensraum für diverse Pflanzen und Tiere
Totholz in der Sonne – Lebensraum für Wildbienen, Käfer & Co.
Totholz ist abgestorbenes Holz in jeder Form:
Äste, Zweige, Stammstücke, Wurzeln oder auch alte Zaunpfähle – egal ob liegend, stehend, trocken oder schon zersetzt.
Liegt es sonnig, wird es zu einem wertvollen Lebensraum: für Wildbienen, Käfer, Eidechsen, Vögel und viele weitere Tiere. Mit wenig Aufwand schaffst du damit ein Stück wilde Natur in deinem Garten.
Wer profitiert vom sonnigen Totholz?
Wildbienen & solitäre Wespen: Viele Arten nutzen sonniges, trockenes Holz mit Rissen, Käfergängen oder Bohrlöchern zur Eiablage und Überwinterung ->Typische Arten: Holzbienen ( Xylocopa violacea): große, auffällige Bienen, die ihre Gänge selbst ins Holz bohren
Blattschneiderbienen, Mauerbienen, Scherenbienen: nisten in alten Käfergängen oder gebohrten Löchern
Käfer und Larven: Trockene, warme Holzstücke ziehen Arten wie Bockkäfer, Prachtkäfer oder Gemeiner Rosenkäfer (Cetonia aurata) an – ihre Larven leben im Holz und tragen zur Zersetzung bei
Reptilien: Eidechsen und Blindschleichen lieben warme Holzstapel als Sonnenplatz und Versteck
Vögel & Fledermäuse: Stehendes Totholz mit Höhlen oder Nischen wird gern als Brutplatz oder Ruheort genutzt
Kleinsäuger: Mäuse oder Igel finden Schutz und Nahrung in den Zwischenräumen
Pilze & Pflanzen: siedeln sich an, wenn es feuchter ist
Moose, Flechten und Pilze: bereichern das Ökosystem
Totholz in der Sonne – ein echtes Multitalent
- Lebensraum schaffen:
für Wildbienen, Käfer, Reptilien und viele weitere Tierarten
- Artenschutz fördern
: besonders für bedrohte Wildbienen und holzbewohnende Insekten
- Naturräume vernetzen:
z. B. mit Blühstreifen, Lehmflächen oder Steinhaufen kombinierbar
- Boden verbessern
: zersetztes Holz liefert langfristig Nährstoffe
- Feuchtigkeit speichern
: schützt vor Austrocknung und unterstützt den Wasserrückhalt
- Natürlich gestalten:
bringt Struktur, Ruhe und Wildnis in den Garten
So legst du einen sonnigen Totholzhaufen an
Standort:
- Sonnig bis vollsonnig, z. B. am Wiesenrand, neben dem Gemüsebeet oder an einer offenen Mauer
- Möglichst windgeschützt, nicht durch Bäume oder Hecken beschattet
Material:
- Trockenes, unbehandeltes Laubholz: Eiche, Obstholz, Hasel, Hainbuche
- Stammstücke, dicke Äste, Rindenstücke, gern mit Rissen oder alten Käfergängen
- Weiches bis leicht morsches Holz ist ideal
- Optional: markhaltige Stängel (z. B. Brombeere, Holunder) – als Nisthilfe für Wildbienen
Tipp: Je mehr Strukturvielfalt, desto besser:
dicke Äste, morsche Stücke, Bohrholz, Stängelbündel, als Totholz-Nisthilfe schafft Artenvielfalt.
Bauweise:
- Waagerechte Schichtung – Basisaufbau
- Unterste Schicht: Dicke Stammstücke quer auf den Boden legen (für Hohlräume und Stabilität)
- Darauf locker aufschichten: Äste, Zweige, markhaltige Stängel – luftdurchlässig
- Senkrechte Elemente ergänzen: Z. B. eingesenkte Stammstücke oder Pfähle mit Bohrlöchern (3–8 mm Durchmesser, waagerecht gebohrt)
-> Brauchen festen Stand im Boden – ideal für Wildbienen & Käfer
Tipp: Kombiniere beide Varianten:
Waagerechte Basis und senkrecht stehende Stämme schaffen Strukturvielfalt für viele Tierarten.
Und auf dem Balkon?
Ja, auch dort möglich – im Kübel, Kasten oder Pflanzgefäß:
- Verwende eine Holzkiste, Zinkwanne oder einen großen Topf
- Fülle locker mit: trockenen Ästen, kleinen Stammstücken, hohlen Stängeln
- Stelle das Gefäß an einen sonnigen, geschützten Ort
- Unbehandeltes Holz verwenden, nicht dauerhaft nass halten
- Ideal: in der Nähe von Wildblumen oder Kräutern wie Thymian, Dost oder Oregano