Thomas
Naturmodul: Totholz, schattig
Totholz (wie z.B. abgestorbene Bäume oder Äste) ist ein wertvoller Lebensraum für diverse Pflanzen und Tiere.
Schattenecken zum Leben erwecken – mit Totholz
Totholz ist abgestorbenes Holz – also Äste, Zweige, Stammstücke oder Wurzeln, die nicht mehr wachsen.
Es kann liegend oder stehend, feucht oder trocken, frisch oder stark zersetzt sein.
Auch im schattigen Gartenbereich ist Totholz – ob als Haufen, Baumstumpf oder stehendes Alt-Holz – ein wertvoller Lebensraum. Dort, wo kaum Sonne hinkommt, entsteht ein stilles Rückzugsgebiet für viele Tiere – vom Käfer bis zum Igel.
Wo Schatten ist, da lebt’s – Totholz für Tiere und Pilze
- Unterschlupf & Versteck: Igel, Amphibien, Mäuse und viele Insektenarten nutzen Totholz als ruhigen Rückzugsort – besonders in feuchten, schattigen Ecken
- Lebensraum für Pilze und Moose: Im Schatten zersetzen Pilze das Holz langsamer – dabei entstehen neue Mikrohabitate
- Nahrungskette unterstützen: Käferlarven im Holz dienen Vögeln, Spitzmäusen oder Igeln als Nahrung
- Ganzjähriger Nutzen: Totholzhaufen sind Winterquartier, Sommerversteck und Brutplatz in einem
- Amphibien: Totholz im Schatten zieht besonders Amphibien wie Erdkröten, Molche und Frösche an
- Bienen und Wespen: Totholz bietet Nistplätze für Bienenarten, die kleine Hohlräume nutzen
- Käfer: Die Larven von Rinden- oder Bockkäfer tragen zur Zersetzung bei und bereichern den Boden, brauchen als erwachsener Käfer dagegen Pollen, Blütenteile, Blätter und Pflanzensäfte
- Nistplätze: Höhlen in altem Holz können von Höhlenbrütern wie Meisen oder Spechten als Nistplätze genutzt werden
- Bodenverbesserung: Zersetztes Holz liefert Humus und lockert den Boden – besonders im feuchten Schatten
So legst du einen schattigen Totholzhaufen an
Standort:
- Schattiger bis halbschattiger Platz unter Bäumen, an einer Hecke oder in einer ruhigen Gartenecke
- Möglichst windgeschützt und ungestört
Material:
- Dicke Äste, unterschiedliche, dicke Stammstücke, Zweige, Wurzelstücke
- Totholz mit Rinde mit verschiedenen Verwitterungsgrad, dadurch nimmt die Artenvielfalt der Moose zu
- Am besten unbehandelt mit Bruchstellen, aus heimischem Laubholz (z. B. Eiche, Buche, Hasel, Obstgehölze)-> Laubholz ist artenreicher als Nadelholz
Tipp: Laub, Moos oder etwas Erde zwischen die Hölzer füllen – das schafft zusätzliche Verstecke
Bauweise eines Totholzhaufen im Schatten:
- Unterste Schicht: Dickere Äste oder Stammstücke quer auf den Boden legen – sorgt für Stabilität und Hohlräume
- Darauf lose schichten: Kleinere Äste und Zweige locker auflegen – so bleibt der Haufen durchlüftet
- Struktur und Vielfalt: Verschiedene Dicken, Längen und Holzarten sorgen für mehr Artenvielfalt
- Abdeckung: Wer mag, kann den Haufen mit Laub oder Rindenstücken abdecken – das schützt vor Austrocknung
- In Ruhe lassen: Nicht umschichten, nicht "aufräumen" – je länger der Haufen liegt, desto mehr Leben zieht ein
Totholz auf dem schattigen Balkon – geht das?
Ja, in kleiner Form – als Mini-Totholzecke oder Kiste mit Holzstruktur.
Auch ohne Bodenkontakt finden viele Tiere dort Unterschlupf, vor allem:
- Wildbienen, die in Ritzen oder Rindenspalten nisten
- Spinnen und Laufkäfer, die zwischen Ästen leben
- Asseln, Tausendfüßer, wenn es feucht genug ist
- Pilze und Moose, wenn das Holz regelmäßig leicht feucht bleibt
So gestaltest du Totholz auf dem schattigen Balkon:
- Nutze eine Holzkiste, Pflanzgefäß oder alte Zinkwanne
- Fülle sie locker mit: Ästen, Rindenstücken, kleinen Stammabschnitten
trockenen Zapfen, Laub und etwas Rindenmulm
- Stelle sie halbschattig, schattig und regengeschützt
- Lass das Holz unbehandelt – am besten heimisches Laubholz
Tipp: Ab und zu etwas befeuchten, damit sich auch feuchtliebende Tiere ansiedeln können
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Totholz im Schatten ist ein unscheinbarer, aber extrem wertvoller Lebensraum.
Ob als großer Haufen oder kleine Balkonkiste – es fördert die Artenvielfalt, stärkt ökologische Kreisläufe und bringt Leben selbst in dunkle Ecken deines Gartens.